Sie ließen stolz ihre Stoffbänder
Daten & Fakten Hochzeitsladerbuch gibt Einblick in regionale Bräuche Hochzeitslader haben eine lange Tradition. Sie begleiten noch heute Brautpaare an ihrem Hochzeitstag. 120 Hochzeitslader gibt es im Land Salzburg.
Hochzeitslader aus Salzburg, Oberösterreich, der Steiermark und Bayern haben am ersten Hochzeitsladerbuch mitgearbeitet. Im Bild (v. l.): Hochzeitsladerreferent Außergebirg Franz Pfaffinger, „Hanswurst“Johannes Franz, Walli Ebner (Landesobfrau der Salzburger Heimatvereine), Hans Strobl (Hochzeitsladerreferent Innergebirg) sowie Edi Leitner (Gauobmann Tennengau der Salzburger Heimatvereine).
„Wolfi + Silvia“ist mit grünem Faden auf ein weißes Stoffband gestickt. Zahlreiche solcher Bänder hängen an den Stöcken der Hochzeitslader. Während sie am frühen Sonntagmorgen nach dem Gottesdienst in der Pfarrkirche Puch in einem Festzug zum Gasthof Kirchenwirt marschierten, ließen sie die Bänder schwingen. Für die Hochzeitslader haben sie eine besondere Bedeutung: Brautpaare sticken zum Dank Vornamen und Hochzeitsdatum auf ein Band und schenken es ihrem Hochzeitslader.
Johann Haider aus Unken hat zahlreiche gesammelt. Beim dritten landesweiten Hochzeitsladertreffen im Kirchenwirt wurde der 64-Jährige mit einer goldenen Hochzeitsladermedaille ausgezeichnet. Seit 40 Jahren ist er Hochzeitslader. Wie er dazu gekommen sei? „Nur aus Zufall. Ich bin gebeten worden einzuspringen und bin da so hineingerutscht“, erzählte er schmunzelnd. Bei wie vielen Hochzeiten er dabei war, könne er nicht sagen. „Es waren wohl mindestens 300.“Schöne Erinnerungen habe er bei jeder einzelnen gesammelt.
Der Hochzeitslader ersetzte in früherer Zeit die Einladung per Post. Er musste die Hochzeitsgäste für die Hochzeitsfeier einladen – und die Braut um ihr Jawort bitten. Diese Aufgaben kommen heute nur mehr selten vor. Was ein Hochzeitslader heutzutage mache? Walli Ebner, Landesobfrau der Salzburger Heimatvereine: „Es geht darum, den Ablauf der Hochzeit mit dem Brautpaar im Vorhinein zu besprechen. Da-