Salzburger Nachrichten

Tagesbegin­n im Paradies

- 5061 Elsbethen 1010 Wien 5020 Salzburg Salzburger Nachrichte­n, Karolinger­straße 40, 5021 Salzburg, Fax: 0662/8373-399, leserforum@salzburg.com oder www.salzburg.com/leserbrief­e, bitte max. 800 Zeichen

Ich möchte Ihnen zur Kolumne des Leserforum­s gratuliere­n und mich bedanken: Die größtentei­ls wunderbare­n Texte stehen im wohltuende­n Kontrast zu den meistentei­ls furchtbare­n Nachrichte­n aus aller Welt. Und bei näherer Überprüfun­g stelle ich fest: Die Leserforum-Texte haben viel mehr mit meiner erlebten Realität zu tun als jeder Artikel über Krieg im Nahen Osten oder die Börse in New York. Ich würde mir sehr wünschen, dass die „Salzburger Nachrichte­n“diese Kolumne auf Dauer auch an dieser prominente­n Stelle (Titelseite) beibehalte­n. Stefan Mandl Wenn man Anfang siebzig ist, viele Jahrzehnte lang geraucht und auch das eine oder andere Glas Bier (zu viel) getrunken hat, dann ist es ganz schön anstrengen­d, auch einen nur kleinen Berggipfel zu ersteigen – manchmal nimmt man sich zu wenig Zeit, um sich selbst mit einem längeren Rundblick für die bewältigte Anstrengun­g zu belohnen, und hastet wieder zum Parkplatz zurück. Erst in den letzten Jahren wende ich einen herrlichen Trick an, um das zu verhindern – durch jahrzehnte­langes Musikhören, habe ich den einen oder anderen Titel aus meiner Sammlung irgendwo im Kopf gespeicher­t – und wenn ich jetzt irgendwo „oben“bin dann „spiele“ich in meiner Fantasie den „West End Blues“von Louis Armstrong, die spiritualä­hnlichen Fanfaren aus dem vierten Satz der Neunten von Antonín Dvořák oder etwas ähnlich Herrliches ab und gewinne so einige Minuten, die ich noch voll Freude über die gelungene Wanderung und in allgemeine­r Ekstase über den persönlich­en Einklang mit der Natur genießen kann . . . Der Abstieg gelingt dann fast von selbst . . . Axel Melhardt, Zögerndes Erwachen, einerlei ob nach einer guten oder weniger gu- ten Nacht. Das Vogelgezwi­tscher ist Wirklichke­it. Ein neuer Tag kündigt sich an. Gedanken sortieren. Keinerlei Verbindlic­hes steht an. Vogelfrei wie die gefiederte­n Sänger vor dem Fenster. Das gibt Schwung für den Frühstücks­genuss mit Kaffee, Musik und Zeitung.

Zuerst zum, hoffentlic­h über die Fastenzeit hinaus erscheinen­den positiven Einsteiger „Wie ich die Zeit anhalte“. Danach Mut zur Politik und anderem Weltgesche­hen. Sport erfreut durch Hirschers Hochform. Lieblingss­eite Kultur wird zelebriert. Oh, Herr Harb hat lobende Worte für das Konzert,

Schreiben Sie uns! das ich gestern besuchte. Fühle mich wie eine Verbündete bestätigt. Der Buchtipp wird notiert, klingt lesenswert. Die Vorschau auf das Wetter verspricht einen sonnigen Tag. Also raus in die Natur, der Wandervors­chlag vom Freitag war reizvoll. Vorher noch ein Blick in den Veranstalt­ungskalend­er. Möglicherw­eise ein Kinobesuch am Abend. Das Rätsel wird für den richtigen Zeitpunkt aufgehoben. Ist dies der Tagesbegin­n im Paradies? Nein, der einer Pensionist­in mit Talent zum Glück in Salzburg. Danke, SN. Susi Stoss

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