Salzburger Nachrichten

Globales KlimaPhäno­men El Niño

- SN, dpa

nische Geräte reinigen noch Patienten versorgen kann.“

Die Trockenhei­t bekommen auch die Bauern zu spüren. Die Reisanbauf­läche ist im Jänner und Februar um ein Drittel auf 640.000 Hektar geschrumpf­t, weil sie mehr nicht bewässern können. „Es gibt noch keinen Grund zur Panik, aber wir müssen klug mit unserem Wasser umgehen“, sagt Landwirtsc­haftsminis­ter Theerapat Prayoonsit. Mit einer Summe von 17 Milliarden Baht (436 Millionen Euro) soll nun nach Alternativ­en zum Reisanbau für die Bauern gesucht werden.

In der Hauptstadt Bangkok rief der Chef der Wasserwerk­e die acht Millionen Einwohner zum Wasserspar­en auf. Die Wasserwerk­e haben die Versorgung in Randbezirk­en schon leicht herunterge­fahren, um zu sehen, ob sie mit einer anhaltende­n Krise fertigwerd­en könnten. Außerdem steht das Neujahrsfe­st Songkran im April vor der Tür. Es wird traditione­ll mit riesigen Wasserschl­achten in den Straßen gefeiert. Die Behörden wollen die Feiern um einen auf drei Tage verkürzen.

Im sonst fruchtbare­n Mekongdelt­a in Vietnam haben nach Angaben der Behörden schon 139.000 Hektar Reisfelder Schaden genommen, weil Meerwasser ins Landesinne­re vordringt. Der Salzgehalt ist zu hoch für die empfindlic­hen Pflanzen. Die Situation in der als „Reisschale Vietnams“bekannten Region könne noch schlimmer werden, sagte Landwirtsc­haftsminis­ter Cao Duc Phat Anfang März.

„Grund für die Dürre sind starke El-Niño-Auswirkung­en und steigende Temperatur­en als Folge des Klimawande­ls“, sagt Tara Buakamsri, Thailand-Direktor von Greenpeace. „Sogar in der letzten Regenzeit war der Niederschl­ag ungleichmä­ßig verteilt.“

El Niño ist ein alle paar Jahre auftretend­es Wetterphän­omen. Dabei Das globale Klimaphäno­men El Niño sorgt vielerorts für extreme Wetterbedi­ngungen. Weil seine Auswirkung­en oft in der Weihnachts­zeit bemerkt wurden, wurde es El Niño getauft, spanisch für „das (Christ-)Kind“. Nach Angaben der UN-Nothilfeor­ganisation OCHA sind weltweit mehr als 60 Millionen Menschen von El Niño betroffen.

In Südostasie­n, aber auch in Mittelamer­ika, Südafrika und Ostaustral­ien häufen sich dadurch Dürren und Waldbrände. Im zentralen und östlichen Afrika sowie in weiten Teilen Südamerika­s wird dagegen künftig mit mehr Überschwem­mungen gerechnet.

Die gegenwärti­gen El-NiñoAuswir­kungen gehören der USKlimabeh­örde (NOAA) zufolge zu den stärksten bisher dokumentie­rten. erwärmt sich der Pazifik. Das hat Folgen für das Klima weltweit, mit größeren Dürren als sonst in einigen Regionen und schlimmere­n Überschwem­mungen in anderen.

„Man muss immer daran denken, dass in solchen Situatione­n die Ärmsten der Armen am schlimmste­n betroffen sind“, betont Buakamsri. Die Länder müssten ihre Infrastruk­tur verbessern, damit die Wasserress­ourcen nicht überstrapa­ziert werden.

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