Salzburger Nachrichten

Jacksons Coup macht Erben reich

Um 674 Mill. Euro kauft Sony wertvolle Verlagsant­eile des King of Pop.

- SN-pac, dpa

Den Titel eines „King of Pop“kann Michael Jackson auch sieben Jahre nach seinem Tod niemand streitig machen. Nicht nur seine Alben, die sich posthum immer noch gut verkaufen, zählten zu seinen Reichtümer­n. Jackson galt auch als königliche­r Stratege im Popgeschäf­t. So kaufte er 1985 den Musikverla­g ATV Publishing um umgerechne­t rund 37,3 Mill. Euro. Er wurde damit zum Besitzer der Rechte an den meisten BeatlesSon­gs. Diesen Schatz brachte er 1995 in ein neues Unternehme­n mit dem Musikriese­n Sony ein: Sie gründeten den Musikverla­g Sony/ATV. Heute verfügt der Verlag über drei Millionen Songrechte von Bob Dylan, den Stones und Taylor Swift. Durch den digitalen Wandel im Musikgesch­äft wird der Besitz von Songrechte­n und Lizenzen aber immer wertvoller. Deshalb verdienen nun Jacksons Erben mit dem Verkauf seiner Teilhabers­chaft ein Vermögen: Für rund 674 Mill. Euro kauft Sony dem Michael Jackson Estate dessen 50-prozentige­n Anteil an Sony/ATV ab und ist künftig alleiniger Eigentümer. Am 31. 3. soll der Verkauf besiegelt werden. Der Schritt soll Sony helfen, „schneller auf die Veränderun­gen im Musikverla­gsgeschäft zu reagieren“, hieß es in einer Aussendung. Jacksons Erbverwalt­er teilten mit, dass sie mit dem Verkauf den Wert von Jackson Nachlass zugunsten seiner drei Kinder maximieren wollten. Bei Jackson Tod 2009 waren sie auch mit einem Schuldenbe­rg in Höhe von 450 Mill. Euro konfrontie­rt gewesen. Laut einem Bericht des „Forbes“-Magazins spielt seine Musik indes immer noch 90 Mill. Euro pro Jahr ein. Die Rechte an seinen Songs verbleiben im Estate, ebenso wie seine Beteiligun­g am Musikverla­g EMI. Sony-Chef Kazuo Hirai nutzte den Deal, um zu betonen, dass das Entertainm­ent-Geschäft ein wichtiger Treiber für Wachstum bleibe. Er hatte sich gegen Druck eines Investors wehren müssen, der das Unterhaltu­ngsgeschäf­t abstoßen und das Geld in die darbende Elektronik­sparte stecken wollte.

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BILD: SN/EPA/MABANGLO Michael Jackson

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