Private Westbahn ringt mit den ÖBB
Seit 2011 fahren die Züge der Westbahn zwischen Salzburg und Wien. Für den privaten Anbieter ist es seither ein Ringen mit den alteingesessenen ÖBB. Anfangs schienen auf den Anzeigetafeln in den Bahnhöfen die Verbindungen der Westbahn nicht einmal auf. Beim neuen Vorstoß der Westbahn geht es um Tickets und Fahrpläne.
Wer auf der neuen ÖBB-Homepage oder -App unter „Fahrpläne und Tickets“nach den Zugverbindungen zwischen Salzburg und Wien sucht, findet nur ÖBB-Züge, die der Westbahn scheinen nicht auf. Das kann beim Umsteigen von einem Regionalzug der ÖBB auf einen Fernverkehrszug dazu führen, dass nicht die nächste Verbindung angezeigt wird.
Doch warum führen die ÖBB aus Kundenfreundlichkeit nicht alle Züge an? Diese Frage beantwortet ÖBB-Sprecher Rene Zumtobel mit einem knackigen Vergleich: „Das wäre, als ob bei Hofer auch Lidl im Regal angeboten würde.“Es sei klar, dass die ÖBB nicht die WestbahnTickets mitverkaufen würden. Wer alle Züge zwischen Salzburg und Wien sehen wolle, müsse auf der ÖBB-Homepage auf das Zuginformationssystem „Scotty“gehen.
Das will die Westbahn nicht so hinnehmen. Sprecherin Angelika Veith sagt: „Wir hätten gern eine klare Information der Fahrpläne, wo auch wir drinstehen. Die Ticketbuchung der ÖBB soll aus unserer Sicht unabhängig davon betrachtet werden.“Gespräche mit den ÖBB würden dahingehend geführt.
Derzeit kämpft die Westbahn auch vor der Bundeswettbewerbsbehörde gegen die ÖBB: Es geht um das Thema Tarifintegration. Ziel der Westbahn ist, dass Tickets der ÖBB in Westbahn-Zügen anerkannt werden. Im Gegenzug dazu würden die Einnahmen ausgeglichen.