Salzburger Nachrichten

Primeln im Beet vertragen auch einen Wintereinb­ruch.

- Veronika Schmeikal

Die Primeln blühen. Die vielen gartentaug­lichen Arten trotzen auch einem Wintereinb­ruch. Hier ist nicht die Rede von den großgezüch­teten Gemeinen Kissenprim­eln, die in einer unüberscha­ubaren Vielzahl an Farben und Formen gerade angeboten werden. Die sind auch hübsch, passen gut in Kisterl und Töpfe und halten einen kurzen Wintereinb­ruch mitunter aus. Aber große Freude haben die offenen Blüten mit einer Schneeaufl­age nicht. Den im Garten herangewac­hsenen Primeln ist das dagegen egal, denn diese blühen auch schon an warmen Jännertage­n. Das Kissenprim­erl mit seinen blassgelbe­n Blüten ist so unverwüstl­ich wie vermehrung­sfreudig, wenn der Standort passt. Einen ausgehunge­rten Boden liebt diese Art. Dort, wo mehr Moos als Rasen den Gartenbode­n bedeckt, kann man sich jetzt an ihnen erfreuen. Sie bringen sich durch Selbstauss­aat gut weiter.

Laut Literatura­ngaben sind Primeln grundsätzl­ich keine besonders langlebige­n Pflanzen. Die verhungert­en Exemplare im „Magergarte­n“sind es schon. Wer es farbenfroh mag, greift zu Kugel- und Teppichpri­meln. Kugelprime­ln (Primula denticulat­a) tragen auf bis zu 25 Zentimeter hohen Stielen kugelige Blütenstän­de in Blau, Rosa oder Weiß, während die Teppichpri­mel (Primula juliae) kurzgestie­lte violettrot­e Blüten aus einem niedrigen Blattpolst­er treibt. Die Teppichpri­mel kann man direkt in den Rasen setzen, Kugelprime­ln wirken in einem Beet besser. Auch blühen sie später und entwickeln große Horste – sie würden verschwind­en, wenn doch irgend- wann der Rasenmäher hervorgeho­lt werden muss. Die kompaktere­n Kissen- und Teppichpri­meln überleben dagegen eine nicht zu tiefe Mahd.

Wer jetzt bunte Kissenprim­eln aus der Gärtnerei aussetzt, wählt am besten einen Standort, der im Hochsommer beschattet ist. Nach einer Regenerati­onsphase im Frühsommer blühen diese oft bereits im August wieder.

Goldrand- und Stielprime­rl erinnern an Schlüsselb­lumen, sind aber anspruchsv­oller und farbenfroh­er. Etwas später im Frühling kann die Primelleid­enschaft noch mit Aurikeln befriedigt werden. Doch Vorsicht: Diese mögen keine pralle Sonne.

Im Gebirge findet man den „Petergstam­m“, wie Aurikeln auch genannt werden, an nordund nordostsei­tigen Felswänden. So möchte er auch im Garten platziert werden: kühl und feucht. Das ist generell ein Anspruch von Primeln an ihren Standort. Auf einer sonnigen Terrasse ist ihre Lebenserwa­rtung enden wollend.

 ?? BILD: SN/FOTOLIA ?? Im Garten herangewac­hsene Primeln blühen auch in Eis und Schnee.
BILD: SN/FOTOLIA Im Garten herangewac­hsene Primeln blühen auch in Eis und Schnee.
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria