Karateka proben in Salzburg für Olympia
Die Premier League in der Sporthalle Alpenstraße gilt als Testlauf für Tokio 2020. Auch ein Zweikampf um das WM-Ticket wird entschieden.
Mit 99,99 Prozent beziffert Österreichs Karate-Präsident Georg Rußbacher die Chance, dass sich die Karatewelt 2020 endlich ihren olympischen Traum erfüllt und bei den Spielen in Tokio erstmals in das Programm aufgenommen wird.
Beim Premier-League-Turnier in Salzburg vom 15. bis zum 17. April in der Sporthalle Alpenstraße soll nun der Ernstfall geprobt werden: Ein großes Fernsehteam rückt an, um das Karate-Großevent in mehr als 80 Ländern der Welt zu übertragen. Ebenso neu ist der Zeitplan gestaltet. Anstatt zwei Tage wird sich das Turnier über drei Tage erstrecken, die Finale finden ausschließlich am Sonntagnachmittag statt. „Wir erwarten ranghohe Vertreter vom Weltverband und auch der Olympia-Gastgeber Japan wird eine große Delegation nach Salzburg schicken“, erzählt Rußbacher.
Erstmals soll es in Salzburg sogenannte Coaching-Boxen geben. Von dort aus können die Trainer ihre Athletinnen und Athleten direkt an der Matte unterstützen. Zudem soll die Sporthalle Alpenstraße durchgehend mit dem Thema „Olympia 2020“gebrandet werden.
Auch sportlich bietet der Heimauftritt von Alisa Buchinger und Co. einiges an Brisanz. Bei der bevorstehenden Europameis- terschaft im Mai hat Österreich pro Gewichtsklasse nur einen Startplatz zu vergeben. Bei den Damen ist die amtierende Europameisterin Buchinger (-68 kg) natürlich gesetzt.
Bei den Herren spitzt sich in der Gewichtsklasse bis 67 kg hingegen der Zweikampf um das EM-Ticket zu. Mit Stefan Pokorny und Thomas Kaserer befinden sich zwei Salzburger Karateka in der absoluten Weltspitze, beide liegen in der nationalen Rangliste Kopf an Kopf. Noch rangiert Kaserer vor Pokorny, der jedoch noch an seinen Vereinskollegen vorbeiziehen kann. „Ich mache mir keinen Druck, wenn es nicht klappt, trete ich eben in der Klasse bis 75 Kilo an. Ich kann in jeder Gewichtsklasse erfolgreich sein“, sagt der Gewinner des Weltcups in Lasko vom vergangenen Wochenende. Pokorny hatte in Salzburg schon zwei Mal triumphiert, Kaserer war auf heimischem Boden ebenfalls schon einmal erfolgreich. Das EM-Ticket sichert einen Startplatz für die WM in Linz Ende Oktober.