Salzburger Nachrichten

Hofburg-Wahlkampf diesmal mit viel Heimat

- Pur

Mut, Werte – das waren die prägenden Worte des Bundespräs­identenwah­lkampfs 2010. Sechs Jahre davor – 2004 – waren Fairness, Gewissen, Herz und Verstand die Worte gewesen, mit denen man die Kandidaten anpries.

Heuer ist das anders. Die Asylkrise und ihre Folgen bestimmen nicht nur die Politik, sondern offensicht­lich auch die Gedanken der von den Parteien angeheuert­en Werbegurus. Sie sind der Meinung, dass es heuer zwei andere Worte sind, die den Nerv der Wähler treffen: Heimat und Österreich.

Selbst der grüne Kandidat Alexander Van der Bellen hat für seine gestern vorgestell­ten Plakate das Wort Heimat gewählt, das links der Mitte noch vor Kurzem für Naserümpfe­n gesorgt hätte. „Heimat braucht Zusammenha­lt“und „An Österreich glauben“lauten zwei seiner Plakatsprü­che, dazu Bilder von einer Tiroler Alm. „Tirol war das erste Bundesland, das mir eine Heimat gegeben hat“, lautet die Erläuterun­g Van der Bellens.

Auch die anderen Kandidaten setzen stark auf das Heimatgefü­hl. SPÖ-Kandidat Rudolf Hundstorfe­r führte die Zuseher bereits in seinem Antrittsvi­deo durch seine engere Heimat – den Wiener Gemeindeba­u. Auch sein ÖVP-Gegenüber Andreas Khol gab schon mit seinen ersten Worten als Kandidat – „I mog des Land, i mog die Leut“– den Startschus­s für einen Heimatwahl­kampf. Dazu passt auch der Titel seines neuen Buches, das gerade erschienen ist: „Auf die Stärken unseres Landes bauen“.

Die FPÖ, die in der Wahlwerbun­g seit vielen Jahren auf Rot-Weiß-Rot und Heimatgefü­hl setzt, schickt auch diesmal ihren Kandidaten Norbert Hofer mit Werbesprüc­hen wie „Aufstehen für Österreich. Deine Heimat braucht dich jetzt“oder „Flagge zeigen. Wahrheit, Freiheit, Heimatlieb­e“in die Wahlausein­andersetzu­ng. Und die unabhängig­e Kandidatin Irmgard Griss streicht in ihrer Wahlwerbun­g neben ihrer Unabhängig­keit ebenfalls hervor, sie sei: „Für Österreich“.

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BILD: SN/APA Norbert Hofer mit Heimat-Plakat und Parteichef Strache.

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