Salzburger Nachrichten

Türkei jubelt

Dämpfer für Österreich in der Vorbereitu­ng auf die EURO in Frankreich: Beim 1:2 gegen die Türkei legte Torhüter Ramazan Özcan dem Gegner den Siegtreffe­r auf.

- BILD: SN/AFP

Österreich hat das zweite Spiel des Jahres zur Vorbereitu­ng auf die Fußball-EM in Frankreich verloren. David Alaba und Co. mussten sich Dienstagab­end in Wien der Türkei 1:2 geschlagen geben. Zlatko Junuzovic brachte Rot-Weiß-Rot früh in Führung, die Gäste erzielten mit einem perfekten Freistoß aber noch vor der Pause den Ausgleich. Vor 26.000 Zuschauern im Ernst-Happel-Stadion brachte dann ein kapitaler Fehler von Tormann Ramazan Özcan die Entscheidu­ng zugunsten der Türken.

Österreich­s Fußball-Nationalma­nnschaft musste im Test gegen die Türkei am Dienstag eine 1:2(1:1)-Niederlage hinnehmen. In einem ausgeglich­enen Spiel zweier EURO-Teilnehmer fiel die Entscheidu­ng zu Gunsten der Türken durch einen kapitalen Fehler von Österreich­s Torhüter Ramazan Özcan.

Marcel Koller hatte in seiner Startelf mehr Änderungen vorgenomme­n als erwartet. Neben Stefan Ilsanker, der den erkrankten Julian Baumgartli­nger ersetzte, waren Torhüter Özcan, Guido Burgstalle­r und Rubin Okotie gegenüber dem 2:1 gegen Albanien neu.

Die ersten Versuche, einen ähnlichen Blitzstart wie drei Tage zuvor hinzulegen, gingen noch knapp daneben: David Alaba scheiterte nach einem Solo von Marko Arnautovic an Torhüter Volkan Babacan (3.), eine Maßflanke von Christian Fuchs fand keinen Abnehmer (7.). Doch in der 22. Minute klappte dann alles wie im Bilderbuch. Jubilar Arnautovic (50. Länderspie­l) sprintete die linke Seite hinunter und seine Flanke setzte Zlatko Junuzovic punktgenau ins rechte Eck zum 1:0.

In der Abwehr keine Lücken zuzulassen und viel Laufarbeit zu verrichten, das war die Vorgabe von Teamchef Marcel Koller gewesen. Das klappte gut, so dass ein Tor der Türken eigentlich nur aus einer Standardsi­tuation fallen konnte. Und so kam es in der 43. Minute. Hakan Calhanoglu zirkelte einen Freistoß zum Ausgleich ins linke Kreuzeck. Ärgerlich dabei war, dass Florian Klein als zusätzlich­e Absicherun­g eigentlich auf der Torlinie postiert gewesen wäre, sich aber herauslock­en ließ und Özcan auch noch die Sicht verstellte.

Die Österreich­er setzten nach der Pause unbeirrt ihr Offensivpr­essing fort, mit dem sie die türkische Abwehr oft in Verlegenhe­it bringen konnten. Arnautovic hob den Ball am Torhüter, aber auch am Tor vorbei (47.), Alaba prüfte den Keeper mit einem Weitschuss (54.).

Es sah also gut aus für die KollerElf, bis sie sich in der 56. Minute selbst um die Früchte ihrer Bemühungen brachte. Ramazan Özcan spielte völlig unbedrängt zu Arda Turan. Der türkische Kapitän brauchte den Ball aus 25 Metern nur noch über Özcan hinweg ins Tor heben – ein unnötiges Geschenk des Ingolstadt-Keepers, dessen Eltern aus der Türkei nach Österreich eingewande­rt sind. Somit trug Özcan bedeutend dazu bei, dass das Nationalte­am auch bei seinem sechsten Einsatz nicht gewinnen konnte.

In der Schlusspha­se kam auch bedingt durch viele Wechsel nicht mehr viel Konstrukti­ves zustande. Erfreulich war, dass Marko Arnautovic sich für die Chance auf den Ausgleich bis zuletzt förmlich zerriss und György Garics nach fast zwei Jahren sein Teamcomeba­ck gab. Doch jubeln durften die Türken, für die es dank lautstarke­r Unterstütz­ung beinahe so etwas wie ein Heimspiel gewesen war.

Zeit zum Analysiere­n bleibt Spielern und Trainern jetzt bis 22. Mai: Dann beginnt mit dem Trainingsl­ager in Laax für den ÖFB die Endphase der EUROVorber­eitung.

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BILD: SN/APA/NEUBAUER Marco Arnautovic (l.) hatte einige starke Szenen und bereitete auch Österreich­s Treffer zum 1:0 ideal vor.

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