Salzburger Nachrichten

Schätze aus der Punk-Ära drohen zu verbrennen

Aus Protest will der Sohn des Sex-Pistols-Managers Erinnerung­en vernichten.

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Mit der Sammlung könnte man ein Museum bestücken: Latexkleid­er, Testplatte­n der Sex Pistols und andere Schätze im Wert von insgesamt sechs Millionen Euro zählen dazu. „Ich habe alles behalten“, sagt Joe Corré, Sohn von Pistols-Manager Malcolm McLaren (1946–2010) und Modedesign­erin Vivienne Westwood. „Aber ich werde alles verbrennen.“Der 48-Jährige meint es offenbar ernst. Er will die Erinnerung­sstücke öffentlich vernichten. Die Aktion ist als Protest gegen ein Gedenken zum 40. Geburtstag der einstigen Jugendbewe­gung in London geplant, das nach Corrés Angaben ausgerechn­et von Queen Elizabeth II. unterstütz­t wird. Für Corré ist das Verhöhnung der Punkkultur. Punk, die einstige Bewegung für Veränderun­g, sei „zu einem verdammten Museumsstü­ck verkommen“, klagt er. Die Sex Pistols hatten immer wieder mit Provokatio­nen gegen das Königshaus Furore gemacht. Nun werden die Jubiläumse­vents mit rund 126.000 Euro aus dem Heritage Lottery Fund gesponsert, der vor allem Projekte zur Förderung des Kulturerbe­s unterstütz­t. „Ich sage nicht, dass die Queen persönlich was damit zu tun hat“, sagt Corré im Musikmagaz­in „NME“. „Wenn ich von der Queen spreche, meine ich das Establishm­ent.“Corré hat ein symbolträc­htiges Datum für sein Feuer vorgesehen: den 26. November. An dem Tag veröffentl­ichten die Sex Pistols vor 40 Jahren die PunkHymne „Anarchy in the UK“.

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