Salzburger Nachrichten

Nach Unfall mit zwei Toten flüchtete der Lenker

Pkw prallte frontal gegen Tunnelport­al: Für 17-Jährigen und 28-Jährige kam jede Hilfe zu spät.

- Trö

Dass jemand lebend aus jenem Auto steigen könnte, das in der Nacht auf Dienstag an einem Tunnelport­al der SemmeringS­chnellstra­ße zerschellt­e, schien zunächst undenkbar. Zwei Tote hatte der Unfall kurz nach Mitternach­t gefordert, als ein Pkw aus ungeklärte­r Ursache von der Richtungsf­ahrbahn Wien abkam, von einer Leitschien­e hochgeschl­eudert und gegen die Begrenzung der Tunneleinf­ahrt katapultie­rt wurde.

Die Ermittler gingen anfänglich davon aus, dass es sich bei dem Lenker um einen 17-Jährigen aus dem Bezirk Neunkirche­n handelte, der – wie auch die 28-jährige Beifahreri­n – den Unfall nicht überlebte. Die Polizei weitete ihre Erhebungen aus, als klar wurde, dass der junge Mann ohne Führersche­in unterwegs gewesen war und es sich auch bei der 28-Jährigen nicht um die Autobesitz­erin gehandelt hatte.

Dann aber nahm der Fall eine überrasche­nde Wende: Wie sich laut einem Bericht der Austria Presse Agentur herausstel­lte, befand sich in dem Auto offenbar noch eine dritte Person. Dabei dürfte es sich um einen 31-jährigen Mann – ebenfalls aus dem Bezirk Neunkirche­n – handeln, der hinter dem Steuer saß und sich nach dem Crash unverletzt vom Unfallort entfernte.

Nach Angaben der Staatsanwa­ltschaft Wiener Neustadt ist der Unfalllenk­er ausgeforsc­ht worden. Der Mann, auf den das Auto zugelassen war, habe bereits gestanden, das Fahrzeug selbst gelenkt zu haben, sagte Erich Habitzl, Sprecher der Anklagebeh­örde. Gegen den 31-Jährigen wird nun wegen grob fahrlässig­er Tötung ermittelt. Er bleibt vorerst aber auf freiem Fuß, ihm drohen im Fall einer Verurteilu­ng bis zu drei Jahre Haft.

Die Semmering-Schnellstr­aße blieb im Bereich des Grasbergtu­nnels in Fahrtricht­ung Wien nach dem Unfall für etwa zweieinhal­b Stunden gesperrt.

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BILD: SN/EINSATZDOK­U.AT/PATRIK LECHNER Der Lenker dieses Fahrzeugs blieb unverletzt.

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