Bunte Grüße an den Frühling
Die vielen Leberblümchen machen Lust auf mehr Farbe in der Natur. Anemonen sind zwar nicht winterhart. Sie trotzen aber kleinen Kälteeinbrüchen mit Schneeauflage.
Wettermäßig waren die Ostertage herrlich – ausnahmsweise viel besser als vorhergesagt. Osterspaziergänge und Wanderungen waren da Pflicht. Wer sich ins Gelände wagte, konnte sich an blauen Polstern, nein, eher fast Teppichen von Leberblümchen begeistern. Das Leberblümchen (Hepatica triloba) ist ein Hahnenfußgewächs und zu meiner Schulzeit (die jetzt schon ein hübsches Zeiterl her ist) lernten wir es als Anemone hepatica kennen.
Genauso wie die Küchenschelle, die sich jetzt Pulsatilla vulgaris nennt und damals noch Anemone pulsatilla hieß, wurde auch das Leberblümchen aus der Gattung „Anemone“herausgelöst. Sie werden seitdem als eigene Gattungen, eben „Hepatica“und „Pulsatilla“, geführt. Das ändert aber nichts daran, dass sie wie alle kleinwüchsigen Anemonen im zeitigen Frühling blühen.
Kurz nach dem Leberblümchen beginnen die nächsten Anemonen, nämlich die Windröschen, zu blühen. Das Buschwindröschen blüht weiß und überall, ist also wenig anspruchsvoll, was seinen Standort betrifft. Man fin- det es in lichten Laubwäldern und am Wegesrand ebenso wie in Gärten, in denen das Laub nicht zu penibel unter Büschen und Sträuchern herausgefummelt wird. Eine Humusauflage in Form von verrottendem Laub ist der Windröschen Lieblingsspeise.
Das gelbe Windröschen ist et- was heikler, was seine Standortansprüche betrifft. Um es dauerhaft anzusiedeln, braucht es kalkreiche, lehmige und vor allem frischfeuchte Böden.
Von den heimischen Wildarten nun zu den gartenwilligen Vertretern, wo sich die schon öfter hier erwähnte Anemone blan- da mit herrlichen blauen Blüten besonders hervortut. Mit prächtigen Farben warten die Kronenanemonen (Anemone coronaria) auf, die es aus der Schnittblumenvase in den Topfpflanzenverkauf geschafft haben. Völlig zu Recht, denn wie ich schon letztes Jahr festgestellt habe, trotzen sie im Garten ausgepflanzt Wintereinbrüchen, wie wir vor zwei Wochen einen hatten, tadellos. Die Schneeauflage hat sie nicht im Mindesten gestört. Als wirklich winterhart würde ich sie nicht bezeichnen.
Zwar waren die vergangenen Winter keine große Herausforderung für Anemone coronaria – wer die Pflanzen im Garten ausgepflanzt vergessen hatte, dürfte ein freudiges Wiedersehen gefeiert haben. Einen zackigen Winter überleben sie im Freien aber nicht. Jedenfalls aber bereichern sie das Frühlingssortiment in den Gärtnereien – ein Frühjahrsblüher, den man ungeniert schon Anfang März ungeschützt ins Freie pflanzen darf.