Salzburger Nachrichten

Wutbotscha­ft bei der Finanz

- Martin Behr

Zwischen den beiden Amtstafeln – „Finanzamt“und „Zollamt“– sowie der freien, ja ungezügelt­en Meinungsäu­ßerung eines Wutbürgers befinden sich nur wenige Zentimeter. Direkt unter dem repräsenta­tiven, mit Staatswapp­en verzierten Email steht seit einigen Tagen zu lesen: „Gott vergib ihnen nicht, denn sie wissen was sie tun“. Mit schwarzer Farbe direkt auf dem Putz geschriebe­n, sämtliche Satzzeiche­n negierend (vermutlich drängt ja die Zeit, wenn man eine zweckdienl­iche Botschaft dieser Art loswerden möchte). Seit dem Anbringen des subjektive­n Kommentars darf gerätselt werden: In welcher steuerlich­en Zwangslage hat er sich befunden, der Unbekannte? Ist er ein Christ? Ob es ihm jetzt besser geht, nach dem Sich-Luft-Machen?

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