Keine Vorwürfe an den Pechvogel
Die Teamkollegen verteidigten Torhüter Ramazan Özcan gegen Spötter.
Seine Teamkarriere begann 2008 mit einem Eigentor gegen Italien, und auch bei seinem Einsatz gegen die Türkei unterlief Torhüter Ramazan Özcan ein folgenschwerer Schnitzer. Dass er ohne Bedrängnis einen Ball zu Arda Turan spielte, der den Ball zum 2:1 für die Türken ins Netz heben konnte, ärgerte ihn: „Aber ich bin reif genug, dass ich das verkraften kann“, sagte der 31-Jährige, der sich in einigen anderen Aktionen auszeichnen konnte. Lukas Hinterseer, Clubkollege von Özcan bei Ingolstadt, bestätigte: „Vor fünf oder sechs Jahren hätte er sich das mehr zu Herzen genommen.“Der Vorarlberger mit türkischen Wurzeln bleibt im Nationalteam ein Pechvogel: Bei keinem seiner bisher sechs Einsätze konnte Österreich gewinnen. In den sozialen Medien gab es erwartungsgemäß Häme, Spott und Schiebungsvorwürfe gegen Özcan. Das wollten die Mitspieler keinesfalls so stehen lassen. Aleksandar Dragovic postete auf Instagram ein Bild, auf dem er den Torhüter aufmuntert, und dazu die Botschaft: „we play together, we win together, we lose together! we are a TEAM.“Marko Arnautovic sah Parallelen zu seiner vergebenen Riesenchance 2013 gegen Deutschland und sagte: „Jeder macht Fehler.“Auch Teamchef Marcel Koller unterstrich: „Zu unseren Grundsätzen im Team gehört, dass jeder Fehler machen darf.“Ein Salzburger Kicker mit türkischen Wurzeln freut sich nach dem Länderspiel über das von Barcelona-Star Turan getragene Trikot samt Autogramm und Widmung. Stefan Ilsanker ergatterte das Leibchen, sein Freund, SV-GrödigSpieler Lukas Schubert, wird es seinem Amateure-Kameraden Emre Uygur übergeben.