Salzburger Nachrichten

Land verschenkt­e 343 Millionen – und jetzt?

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Sieben Jahre ist es her, dass das Land den Wohnbauträ­gern Schulden von 343 Millionen Euro erlassen hat. Womit erreicht werden sollte, dass die Mieten für 18.000 Familien in Salzburg günstiger werden. Nur: Ist das Geld auch angekommen? Der Landesrech­nungshof hat die sogenannte Konversion bereits im Herbst 2015 geprüft. Von 908 Bauvorhabe­n wurden 92 stichprobe­nartig überprüft. Ergebnis: Ja, 150 Millionen Euro seien wohl bei den Bürgern in Form von günstigere­n Mieten angekommen, wenn auch höchst unterschie­dlich. Dem Landtag reichte das nicht – die Abgeordnet­en verlangten eine Nachprüfun­g im Dezember.

Der Rechnungsh­of muss jetzt eingestehe­n, dass für eine vollständi­ge Rekonstruk­tion alle 908 Bauvorhabe­n überprüft werden müssen. Das aber würde einen derart hohen Arbeitsauf­wand pro Fall bedeuten, dass Mitarbeite­r länger als ein Jahr damit beschäftig­t wären. LRH-Direktor Ludwig Hillinger ersucht daher den Landtag, nochmals zu

Der ewige Prüfungsst­ress . . . diskutiere­n, ob das wirklich gewollt sei. Hillinger stellt in seinem Schreiben auch fest, dass die gemeinnütz­igen Wohnbauträ­ger wohl kein „Körberlgel­d“eingesackt hätten – der Vorwurf war nämlich im Raum gestanden.

Für die ÖVP freilich ist die vom damaligen SPÖ-Landesrat durchgefüh­rte Konversion immer noch ein Skandal. „Das ist an Intranspar­enz nicht zu überbieten. Da

„ Wir müssten alle 908 Fälle analysiere­n und beurteilen.“

geht es um Hunderte Millionen Euro, und es gab nicht im Geringsten eine soziale Treffsiche­rheit“, sagt ÖVP-Landesgesc­häftsführe­r Wolfgang Mayer. Die SPÖ kontert: „Das fällt wohl auch ins Reich der Legenden. Auch wenn man 20 Mal versucht, einen Skandal zu konstruier­en – der Landesrech­nungshof bestätigt, dass er darin keinen findet“, sagt SPÖ-Abg. Roland Meisl.

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L. Hillinger, Rechnungsh­ofdirektor, in einem Schreiben an den Landtag
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