Salzburg könnte (wieder) aufblühen
Und das Schöne daran: Es wäre mit ganz geringem Aufwand zu schaffen.
Es muss wohl schon Frühling sein. Warum? Weil die einschlägigen Experten unisono anpreisen, was die internationale Balkon- und Gartenindustrie an pflanzlichen Modegezüchten, darauf abgestimmten chemischen Dopingmitteln und unbedingt notwendigen technischen Gerätschaften in Bau- und Supermärkten aufgestapelt hat.
Absolute Königsdisziplin im HighTech-Garteln ist der perfekte, keimfreie und von geometrisch getrimmten Thujenplatten begrenzte Rasenteppich, der mit Natur noch ungefähr so viel zu tun hat wie Skifahren im flutlichtverstrahlten Kunstschneekanal. Wer jetzt darüber lacht, sollte erst einmal in den Garten schauen und vor seiner eigenen Thuja kehren.
Und wer es wirklich ernst meint, könnte zumindest einen Teil seines geliebten Rasenbelags „opfern“und in eine natürliche Blumenwiese umwandeln. Das wäre nicht nur viel schöner und pflegeleichter, sondern böte auch Wiesenvögeln und Insekten wie Bienen und Schmetterlingen, die Obstbäume und Kulturpflanzen bestäuben, neuen Lebensraum, der ihnen durch die intensive Bewirtschaftung der Wiesen immer mehr abhandenkommt. Eine Vorbildfunktion könnten dabei die Gemeinden ausüben, indem sie natürliche Grünstreifen auf Böschungen, Verkehrsinseln und anderen geeigneten Flächen anlegen, diese nur zweimal im Jahr mähen – die erste Mahd erst ab Mitte Juni – und so nicht nur der Natur, sondern auch der Landschaft einen nachhaltigen Dienst erweisen. Mit Unterstützung der Tourismusverbände, die auch maßgeblich von dieser Art der Landschaftspflege profitieren würden, könnten entsprechende Aktionen (Stichwort: Blumenwiesendorf ) gestartet und so das Land mit minimalen Mitteln ganz natürlich (wieder) zum Aufblühen gebracht werden.