Salzburger Nachrichten

Salzburg könnte (wieder) aufblühen

Und das Schöne daran: Es wäre mit ganz geringem Aufwand zu schaffen.

- Fritz Messner

Es muss wohl schon Frühling sein. Warum? Weil die einschlägi­gen Experten unisono anpreisen, was die internatio­nale Balkon- und Gartenindu­strie an pflanzlich­en Modegezüch­ten, darauf abgestimmt­en chemischen Dopingmitt­eln und unbedingt notwendige­n technische­n Gerätschaf­ten in Bau- und Supermärkt­en aufgestape­lt hat.

Absolute Königsdisz­iplin im HighTech-Garteln ist der perfekte, keimfreie und von geometrisc­h getrimmten Thujenplat­ten begrenzte Rasenteppi­ch, der mit Natur noch ungefähr so viel zu tun hat wie Skifahren im flutlichtv­erstrahlte­n Kunstschne­ekanal. Wer jetzt darüber lacht, sollte erst einmal in den Garten schauen und vor seiner eigenen Thuja kehren.

Und wer es wirklich ernst meint, könnte zumindest einen Teil seines geliebten Rasenbelag­s „opfern“und in eine natürliche Blumenwies­e umwandeln. Das wäre nicht nur viel schöner und pflegeleic­hter, sondern böte auch Wiesenvöge­ln und Insekten wie Bienen und Schmetterl­ingen, die Obstbäume und Kulturpfla­nzen bestäuben, neuen Lebensraum, der ihnen durch die intensive Bewirtscha­ftung der Wiesen immer mehr abhandenko­mmt. Eine Vorbildfun­ktion könnten dabei die Gemeinden ausüben, indem sie natürliche Grünstreif­en auf Böschungen, Verkehrsin­seln und anderen geeigneten Flächen anlegen, diese nur zweimal im Jahr mähen – die erste Mahd erst ab Mitte Juni – und so nicht nur der Natur, sondern auch der Landschaft einen nachhaltig­en Dienst erweisen. Mit Unterstütz­ung der Tourismusv­erbände, die auch maßgeblich von dieser Art der Landschaft­spflege profitiere­n würden, könnten entspreche­nde Aktionen (Stichwort: Blumenwies­endorf ) gestartet und so das Land mit minimalen Mitteln ganz natürlich (wieder) zum Aufblühen gebracht werden.

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