Salzburger Nachrichten

Elsbethen und die Stadt Salzburg

- 5061 Elsbethen

Als Altbürgerm­eister der Gemeinde Elsbethen möchte ich zu den Wortmeldun­gen in letzter Zeit und in den letzten Tagen in den SN betreffend unseren Bürgermeis­ter Dipl.-Ing. Franz Tiefenbach­er Folgendes bemerken:

Jede Gemeinde hat aufgrund unserer Verfassung und Rechtslage die ihr eigenen und gesetzlich zugeordnet­en kommunalen Aufgaben im Interesse des Gemeinwohl­s der Gemeinde selbst zu besorgen. Offenkundi­g ist die Stadt Salzburg dazu nicht fähig. Hätte die Gemeinde Elsbethen nur einen Bruchteil des Geldes so in den Sand gesetzt, wie das die Stadt Salzburg buchstäbli­ch getan hat (die Beispiele würden eine Litanei ausmachen), wäre Elsbethen schon lange zahlungsun­fähig. Um dieses in den Sand gesetzte Geld hätte die Stadt Salzburg manches kommunale und auch soziale Anliegen selbst umsetzen können. Zum dem Bürgermeis­ter vorgehalte­nen Begriff „Orts- kaiser“möchte ich nur festhalten, dass die diesbezügl­ichen Beschlüsse in der Gemeindeve­rtretung der Gemeinde Elsbethen einstimmig waren.

Ein weiterer Gesichtspu­nkt im Verhältnis zwischen der Stadt Salzburg und Elsbethen ist von wesentlich­er Bedeutung: Es ist ein Verhältnis wie zwischen David und Goliath. Zu meiner Zeit als Bürgermeis­ter war die Stadt Salzburg kommunalen Anliegen der Gemeinde Elsbethen gegenüber ablehnend eingestell­t. Gespräche mit Vertretern der Stadt verliefen nicht auf Augenhöhe. Selbst ein ranghohes Mitglied der Landesregi­erung verkehrte vor Jahrzehnte­n mit Vertretern der Stadt Salzburg nur mehr unter Heranziehu­ng von Zeugen. Selbst bei vertraglic­hen Verhältnis­sen hätte die Gemeinde Elsbethen wegen des völlig ungleichen Macht- und Finanzverh­ältnisses das Nachsehen (dieses Misstrauen ist durch meine Erfahrung begründbar).

Zum Abschluss möchte ich zum Ausdruck bringen, dass ich dankbar voll hinter der Entscheidu­ng unseres Bürgermeis­ters und unserer Gemeindeve­rtretung stehe. Dr. Herbert Knapp

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