Elsbethen und die Stadt Salzburg
Als Altbürgermeister der Gemeinde Elsbethen möchte ich zu den Wortmeldungen in letzter Zeit und in den letzten Tagen in den SN betreffend unseren Bürgermeister Dipl.-Ing. Franz Tiefenbacher Folgendes bemerken:
Jede Gemeinde hat aufgrund unserer Verfassung und Rechtslage die ihr eigenen und gesetzlich zugeordneten kommunalen Aufgaben im Interesse des Gemeinwohls der Gemeinde selbst zu besorgen. Offenkundig ist die Stadt Salzburg dazu nicht fähig. Hätte die Gemeinde Elsbethen nur einen Bruchteil des Geldes so in den Sand gesetzt, wie das die Stadt Salzburg buchstäblich getan hat (die Beispiele würden eine Litanei ausmachen), wäre Elsbethen schon lange zahlungsunfähig. Um dieses in den Sand gesetzte Geld hätte die Stadt Salzburg manches kommunale und auch soziale Anliegen selbst umsetzen können. Zum dem Bürgermeister vorgehaltenen Begriff „Orts- kaiser“möchte ich nur festhalten, dass die diesbezüglichen Beschlüsse in der Gemeindevertretung der Gemeinde Elsbethen einstimmig waren.
Ein weiterer Gesichtspunkt im Verhältnis zwischen der Stadt Salzburg und Elsbethen ist von wesentlicher Bedeutung: Es ist ein Verhältnis wie zwischen David und Goliath. Zu meiner Zeit als Bürgermeister war die Stadt Salzburg kommunalen Anliegen der Gemeinde Elsbethen gegenüber ablehnend eingestellt. Gespräche mit Vertretern der Stadt verliefen nicht auf Augenhöhe. Selbst ein ranghohes Mitglied der Landesregierung verkehrte vor Jahrzehnten mit Vertretern der Stadt Salzburg nur mehr unter Heranziehung von Zeugen. Selbst bei vertraglichen Verhältnissen hätte die Gemeinde Elsbethen wegen des völlig ungleichen Macht- und Finanzverhältnisses das Nachsehen (dieses Misstrauen ist durch meine Erfahrung begründbar).
Zum Abschluss möchte ich zum Ausdruck bringen, dass ich dankbar voll hinter der Entscheidung unseres Bürgermeisters und unserer Gemeindevertretung stehe. Dr. Herbert Knapp