Frauen schätzen vor allem Flexibilität, Männer sind einem neuen Job gegenüber immer offen.
Gleiche Arbeit, unterschiedlicher Lohn und unterschiedliche Einstellung zum Job, so stellt sich die berufliche Realität in Österreich dar: Frauen verdienen in Österreich im Durchschnitt fast ein Viertel weniger als Männer. Aber auch abseits der Frage nach dem Gehalt zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. XING hat einen Vergleich gezogen und deutliche Einstellungsunterschiede bei Herrn und Frau Österreicher festgestellt, wenn es um die Ansprüche an den Be- rufsalltag geht. Ein Ergebnis: Atmosphäre und Sinnhaftigkeit zählen bei Frauen mehr, das Gehalt ist beiden gleich wichtig. Wenn es ums Geld geht, sind sich Frauen und Männer offenbar einig: 36 Prozent bzw. 35 Prozent sagen, dass das Gehalt für sie ein entscheidendes Kriterium ist, wenn sie sich nach einem neuen Job umsehen.
Auf weichere Faktoren wie Arbeitsatmosphäre, Sinnhaftigkeit der Tätigkeit und Vorgesetztenverhalten legen Frauen hingegen deutlich mehr Wert bei der Jobauswahl. 86 Prozent der Frauen ist eine gute Arbeitsatmosphäre sehr wichtig (Männer: 68 Prozent) und 71 Prozent das Verhalten von Vorgesetzten (Männer: 50 Prozent). Dass sie eine sinnvolle Tätigkeit haben, die zum Ge- meinwohl beiträgt, steht für 31 Prozent der Frauen als sehr wichtiger Faktor auf der Job-Checkliste, aber nur bei 23 Prozent der Männer.
Die Studienergebnisse zeigen, dass Arbeitnehmerinnen, die noch nicht konkret planen, den Arbeitgeber zu wechseln, tendenziell weniger offen für einen neuen Job sind als ihre männlichen Kollegen. 42 Prozent der Männer sind einem neuen Job gegenüber grundsätzlich offen. Bei den Frauen sind es nur 34 Prozent.
Gleichzeitig zeigt sich, dass Frauen einen Jobwechsel sehr viel konkreter ins Auge fassen als Männer: Elf Prozent der Frauen planen schon ganz konkret, einen neuen Job anzugehen, bei den Männern sind es lediglich acht Prozent.
Flexibles Arbeiten steht weit oben auf der Wunschliste der Frauen: 27 Prozent wünschen sich Homeoffice und 56 Prozent flexible Arbeitszeiten, um Beruf und Familie besser unter einen Hut zu bringen. Wenn es um einen Ortswechsel geht, sind die Österreicherinnen dagegen weniger flexibel. 44 Prozent würden für einen neuen Job keinesfalls den Wohnort wechseln, bei den Männern sind es nur 34 Prozent. Für die Arbeit ins Ausland zu ziehen, würden 29 Prozent der Österreicherinnen nicht in Kauf nehmen (Männer: 19 Prozent).
Bei einer Sache sind sich Männer und Frauen aber einig: 47 Prozent bzw. 48 Prozent würden wegen des Jobs nicht auf Zeit für sich selbst verzichten.