Wie hält’s die Staatssekretärin mit Israel?
Was Muna Duzdar mit linken Antisemiten und Antizionisten zu tun hat.
Muna Duzdar ist als Kind palästinensischer Eltern in Wien aufgewachsen. Seit Mittwoch ist sie Staatssekretärin im Kanzleramt. Wesentlich länger ist die Juristin, die bisher im Wiener Gemeinderat saß, als Präsidentin der Österreichisch-Palästinensischen Gesellschaft aktiv. Ein Ehrenamt, das nun die Frage aufwirft: Wie hält sie es mit Israel?
Auf der Homepage der Gesellschaft werden jedenfalls sehr einseitige Positionen zum israelisch-arabischen Konflikt vertreten, wie Florian Markl vom Nahost-Thinktank „Mena Watch“ sagt. Wenn von „Terror“die Rede sei, ist ausschließlich Israels Militär gemeint, wenn von Getöteten die Rede sei, dann ausschließlich von Palästinensern. „Der zehntausendfache Beschuss von Israel aus dem Gazastreifen kommt mit keiner Silbe vor“, sagt Markl.
Erst jüngst, als ein geplanter Auftritt der palästinensischen Terroristin Leila Khaled in Wien für Aufregung sorgte, musste Duzdar in ihrer Funktion etwas richtigstellen: Khaled sei nicht von ihrer Gesellschaft zu einem Vortrag eingeladen worden, sondern vom österreichischarabischen Kulturzentrum – da sei ein Übersetzungsfehler passiert, hatte sie betont. Laut Markl ist Duzdar dennoch immer wieder im „antizionistischen und antisemitischen Umfeld aufgetaucht“. Das genannte Kulturzentrum etwa lud 2011 zu einer Veranstaltung, bei der Duzdar mit Vertretern der „Antiimperialistischen Aktion“aufgetreten sei, den „Kernaktivisten des linken Antisemitismus“, so Markl. 2013 war sie bei einer Protestaktion von besagter „Aktion“als eine Erstunterzeichnerin gegen eine Militäraktion in Syrien. „Dagegen kann man natürlich sein. Aber entweder Frau Duzdar weiß nicht, in welchem Umfeld sie sich befindet, oder sie platziert sich bewusst“, sagt Markl.
Bei der Israelitischen Kultusgemeinde ist man zurückhaltend. Man müsse Duzdar „an ihren Worten und Taten messen, ihr dafür Zeit geben“, sagt IKG-Präsident Oskar Deutsch. Religion und Herkunft spielten da keine Rolle.