Salzburger Nachrichten

Zurück in den Schauraum

Porsche Holding forscht mit Uni Salzburg im „Automotive Retail Lab“.

- Schö

Der Schauraum war einmal der heißeste Ort für jeden Autokäufer. Fünf Mal besuchte er ihn, bis er sein Lieblingsa­uto ausgesucht und gekauft hatte. Heute habe sich der Besuch auf im Schnitt 1,4 Mal reduziert, sagt der Geschäftsf­ührer der Porsche Holding Salzburg, Alain Favey. Wobei sich die große Mehrheit der Kunden schon vor dem Gang ins Autohaus ausführlic­h im Internet informiert habe. Die Frage, die sich die Porsche Holding nun stellt: Wie muss der Schauraum der Zukunft ausschauen?

Um den zu entwickeln und auch „nächsten Trends vorzugreif­en“, wie Favey betont, haben die Porsche Holding und die Uni Salzburg das Forschungs­projekt „Automotive Retail Lab“gestartet. Aufseiten der Uni sind das Center for HumanCompu­ter Interactio­n (HCI) und der Fachbereic­h Chemie und Physik der Materialie­n beteiligt. Praktisch eingebunde­n sind die drei Autohäuser Porsche Alpenstraß­e, die AVEG Linz und Porsche Wels.

Ziel sei es, das Erlebnis eines Autokaufs und dessen Prozesse mit digitalen Mitteln zu optimieren, sagt HCI-Leiter Manfred Tscheligi. Für ein bestmöglic­hes Kundenerle­bnis müssten digitale und analoge Materialie­n verschmolz­en und die WowEffekte erhöht werden. „Es wird vieles über emotionale Zugänge gekauft, auch Autos“, sagt Tscheligi. Und die Entscheidu­ngen würden letztlich oft nicht mehr im Schauraum getroffen, sondern zu Hause, „was dort passiert, darüber müssen wir mehr wissen“.

Die Kooperatio­n ist bis Ende 2017 anberaumt, konkrete Pläne werde man in einem Jahr sehen, sagt Porsche-Holding-Chef Favey. Mit dem bisherigen Jahr ist er zufrieden. Bis Ende April sei man – parallel zum Automarkt in Österreich – um fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahresz­eitraum gewachsen, in Südosteuro­pa sogar um 16 Prozent.

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