Salzburger Nachrichten

Ungarns Coach muss sechs Mann aussortier­en

Österreich­s erster EURO-Gegner fand im Trainingsl­ager in Leogang beste Bedingunge­n vor.

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Am Montag regnete es in Leogang, am heutigen Dienstag fließen vielleicht Tränen. Ungarns Fußballnat­ionalmanns­chaft bereitet sich im Pinzgau auf die EURO vor, und ihr deutscher Teamchef Bernd Storck hat gleich 29 Spieler um sich geschart. Folglich muss er am Stichtag der Kaderbekan­ntgabe sechs Mann darüber informiere­n, dass sie in Frankreich nicht dabei sein werden.

„Das sind Entscheidu­ngen, die zu diesem Job dazugehöre­n und nicht so populär sind“, sagt Storck. Ganz so schlimm werde es aber nicht sein, glaubt er: „Ich habe viel mit den Spielern darüber gesprochen, wie ich ihre Rolle bei der EURO und auch in Zukunft sehe“, hofft Storck darauf, dass die Betroffene­n sich innerlich schon auf negative Nachrichte­n eingestell­t haben.

Zittern muss auch noch Péter Gulácsi. Der ehemalige Red-BullSalzbu­rg-Torhüter hofft nach dem starken Frühjahr und dem Aufstieg mit RB Leipzig in die Bundesliga auf seine Chance. Mit Adam Bogdan vom FC Liverpool und Balazs Megyeri (Getafe) kämpft er um Platz zwei und drei hinter Kult-Keeper Gabor Kiraly.

Mit den Spielern aus der ungarische­n Liga konnten sich Storck und sein Co-Trainer Andi Möller schon seit Anfang Mai vorbereite­n. „Mit ihnen konnten wir Defizite im physischen und technisch-taktischen Bereich aufholen“, betont der 52Jährige. Die Legionäre wie Laszlo Kleinheisl­er (Werder Bremen) oder Adam Szalai (Hannover) stießen erst in der letzten Phase dazu.

Beim Vergleich mit Österreich, am 14. Juni erster Gruppengeg­ner Ungarns bei der EURO, zeigt Bernd Storck Respekt: „So viele Einzelspie­ler bei starken Clubs in starken Ligen! Bei uns ist das anders, auch deshalb bin ich froh über die lange Vorbereitu­ngszeit.“

Österreich ist aber in den Gedanken der Ungarn zumindest offiziell noch weit weg. Schließlic­h steht am Samstag als letzter Test noch die Begegnung mit Deutschlan­d in Gelsenkirc­hen auf dem Programm. Und den Begriff „Freundscha­ftsspiel“hat Storck auch gegen sein Heimatland aus seinem Wortschatz verbannt. Freunde gemacht hat sich der Ungarn-Tross jedenfalls im Pinzgau: „Hier haben wir Riesenmögl­ichkeiten vorgefunde­n“, lobt er das Quartier im Forsthofgu­t.

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BILD: SN/APA/ROBERT JAEGER Kreativqua­litäten sind bei David Alaba und Co. gefragt.
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Bernd Storck, Teamchef Ungarn

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