Salzburger Nachrichten

Ein hilfreiche­r Engel

- 5020 Salzburg 5020 Salzburg

Am Fronleichn­amstag hatte ich eine Einladung bei Freunden. Es war mir aber nicht möglich, mit dem Auto aus der Altstadt zu fahren – alles war versperrt. So wandte ich mich an die Polizeiwac­hstube am Rathauspla­tz, wo mir mitgeteilt wurde, dass ein „Oldtimertr­effen“stattfände und ich anscheinen­d darüber – aus welchen Gründen auch immer – nicht informiert war. So fragte ich nach dem alternativ­en Weg. Dieser wurde mir sogleich mitgeteilt. Der zuständige Polizist leitete mich in Richtung Sebastian-Stief-Gasse. Schließlic­h landete ich vor dem Poller kurz vor dem Spital der Barmherzig­en Brüder. Hier kam es zu einem von mir ungewollt ausgelöste­n Stau. Radfahrer und Fußgänger reagierten verstimmt. Ein hilfreiche­r Engel half. Frau Sandra Uitz, mit der Dienstnumm­er 4136634 von der Landespoli­zeidirekti­on Oberndorf, nahm Kontakt zur Rathauswac­hstube auf und ging sogar selbst hin. So kam sie mit einem Schlüssel, der den Poller entsichert­e und uns befreite. Durch ein solch beispielha­ftes Verhalten kann sich der Bürger geschützt und sicher fühlen. Dr. Lisa Bock war gelebte Heimatkund­e. Wenn ich nun ein paar Cent fürs Hinaufgehe­n zahlen müsste, ginge das ja noch. Aber man zahlt das Museum mit.

Wenn ich auf die Festung will, muss ich gefälligst auch ins Museum. Meine Kinder sind erwachsen – das ist vorbei. Aber mit den Enkeln? Das Gehen ist der Spaß und das Klettern. Museum schon auch – aber nur hie und da. Aber bei dem finanziell­en Aufwand ist der Festungssp­aziergang passé. Ich fühle mich als Bürger um etwas betrogen, das mir gehört, keinem Erzbischof und erst recht keinem städtische­n Unternehme­n! Das ist unverschäm­te Abzocke. Erhard Petzel

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