Ein hilfreicher Engel
Am Fronleichnamstag hatte ich eine Einladung bei Freunden. Es war mir aber nicht möglich, mit dem Auto aus der Altstadt zu fahren – alles war versperrt. So wandte ich mich an die Polizeiwachstube am Rathausplatz, wo mir mitgeteilt wurde, dass ein „Oldtimertreffen“stattfände und ich anscheinend darüber – aus welchen Gründen auch immer – nicht informiert war. So fragte ich nach dem alternativen Weg. Dieser wurde mir sogleich mitgeteilt. Der zuständige Polizist leitete mich in Richtung Sebastian-Stief-Gasse. Schließlich landete ich vor dem Poller kurz vor dem Spital der Barmherzigen Brüder. Hier kam es zu einem von mir ungewollt ausgelösten Stau. Radfahrer und Fußgänger reagierten verstimmt. Ein hilfreicher Engel half. Frau Sandra Uitz, mit der Dienstnummer 4136634 von der Landespolizeidirektion Oberndorf, nahm Kontakt zur Rathauswachstube auf und ging sogar selbst hin. So kam sie mit einem Schlüssel, der den Poller entsicherte und uns befreite. Durch ein solch beispielhaftes Verhalten kann sich der Bürger geschützt und sicher fühlen. Dr. Lisa Bock war gelebte Heimatkunde. Wenn ich nun ein paar Cent fürs Hinaufgehen zahlen müsste, ginge das ja noch. Aber man zahlt das Museum mit.
Wenn ich auf die Festung will, muss ich gefälligst auch ins Museum. Meine Kinder sind erwachsen – das ist vorbei. Aber mit den Enkeln? Das Gehen ist der Spaß und das Klettern. Museum schon auch – aber nur hie und da. Aber bei dem finanziellen Aufwand ist der Festungsspaziergang passé. Ich fühle mich als Bürger um etwas betrogen, das mir gehört, keinem Erzbischof und erst recht keinem städtischen Unternehmen! Das ist unverschämte Abzocke. Erhard Petzel