Scheinheiliger Standpunkt
In meiner Jugendzeit wurde uns immer wieder vor Augen gehalten, dass der Sport positives Vorbild für die Jugend sein muss. Wenn ich die Entwicklung bis zur gegenwärtigen EM in Frankreich ansehe, ist davon nichts mehr geblieben. Die schrecklichen Geschehen im und außerhalb der Stadien sind Ergebnisse u. a. auch des „körperbetonten“, z. T. hinterhältigen Geschehens auf den Spielfeldern. Dort wird Fußball mit Rugby verwechselt und in Kommentaren und Interviews als „gesunder Sport“dargestellt. Karl Glaser, Zum Interview mit Reinhold Messner „Teils heftige Gewitter am Brenner“(SN vom 11. 6.).
Die Brennergrenze muss offen bleiben, weil ein Symbol, Walserberg usw. bleiben natürlich zu.
Das ist nicht nur scheinheilig, sondern eine Chuzpe, vor allem wenn man an die Maßnahmen denkt, die die Deutschen ergriffen, als die Flüchtlingswelle (auch von Merkel mitverschuldet) unkontrolliert anschwoll, z. B. Sperre der Bahnlinie Salzburg– München usw. Der Brenner ist auch ein Symbol dafür, wie man in der EU mit kleinen Staaten umspringt, und für das Florianiprinzip. Merkel fürchtet Kosten für die deutsche Wirtschaft, Messner um den italienischen Fremdenverkehr sowie einen Rückstau von Flüchtlingen in Südtirol. Also lieber Tausende illegale Grenzgänger in Österreich mehr als Touristen in Italien weniger.
Österreich wird immer kritisiert, obwohl es vermutlich in der Flüchtlingskrise (Aufnahme und Transit) die größte Leistung (pro Einwohner) erbrachte.
Besonders eigenartig finde ich das Grenz- und Geschichtsverständnis des Herrn Messner. Bei der Forderung nach Rückgabe der Gletscherleiche Ötzi an Italien forderte er die ganz genaue Einhaltung dieser. Bei der Beurteilung der Annexion Südtirols hat er offensichtlich auf die Schlachten am Isonzo vergessen und die Tatsache, dass die Italiener zwar kampflos, aber militärisch nach Ende des Krieges nicht nur in Südtirol, sondern sogar in Innsbruck einmarschierten und sich erst 1920 daraus zurückzogen. Dr. Erwin Senoner, geschickter waren, aber „besser verhandeln als Krieg führen“. Ja hat es denn keinen Krieg gegen Italien gegeben? Ist der Krieg in den Dolomiten von 1915 bis 1918 eine Erfindung? Und ebenso die Hunderttausenden von Toten auf beiden Seiten als Folge dieser „geschickten“Verhandlung der Italiener? Dr. Helmut Grünling, Spekulation verdient oder eigentlich nicht verdient hat.
Das stärkste Argument für ein Grundeinkommen ist aber wohl, dass die meisten Unternehmen vor allem eines einsparen – die menschlichen Arbeitskräfte. Warum auch nicht, wenn eine Maschine die Arbeit genauso gut macht. Dann bleibt den Menschen eben Zeit für Tätigkeiten, welche die Maschinen nicht tun können. Mag. Josef Kogler,