Italien kann sich für 2004 rächen
Die Azzurri würden mit einem Sieg Ibrahimović in EM-Rente schicken.
Ein peinliches Aus in der Vorrunde oder ein Triumphzug bis ins Finale. Etwas anderes kennt die italienische Nationalmannschaft bei großen Endrunden kaum. Die EM 2004 ist den Azzurri aber nicht nur aus sportlicher Sicht noch in bester negativer Erinnerung. Eine vermutete Absprache zwischen Dänemark und Schweden, dem heutigen Gegner, besiegelte damals die frühe Heimreise.
Vor dem letzten Gruppenspiel war klar, dass den Skandinaviern im direkten Duell ein Remis mit mindestens je zwei Toren unabhängig vom Italien-Ergebnis zum Aufstieg reichen würde. Ein Schelm, wer Böses dachte, nachdem die Partie tatsächlich 2:2 geendet hatte. Italienische Gazetten witterten natürlich eine Verschwörung. Zwei der damaligen Stars sind auch heute, Freitag (15 Uhr), die großen Hauptdarsteller. Hält Gianluigi Buffon sein Tor sauber, dann müsste sich Zlatan Ibrahimović wohl bereits von seiner wahrscheinlich letzten Endrunde verabschieden. Zwölf Jahre, nachdem er Italien mit seinem berühmten Hackentor zum 1:1 in Schockstarre versetzt hatte.
Die vor Turnierbeginn nur als Außenseiter gehandelte italienische „Senioren-Truppe“setzte beim 2:0 gegen Belgien ein Ausrufezeichen. Schweden steht nach dem 1:1 gegen Irland unter Druck. Das interessiert Ibrahimović wenig überraschend gar nicht. „Wir haben noch zwei Spiele und müssen die Punkte sammeln, die wir zum Weiterkommen brauchen“, sagte der 34-Jährige trotzig, der aus seiner Zeit bei Juve, Inter und Milan Italiens Fußball bestens kennt.
Auf ihn wartet mit Leonardo Bonucci, Giorgio Chiellini und Andrea Barzagli das vielleicht größte Abwehrbollwerk der EM. Herausforderungen, die er liebt.