Direktförderung für Elektroautos
Zum Artikel „Herr Wang fährt lieber mit Strom“(SN, 25. 4., S. 18) und dem Bericht über LH-Stv. Astrid Rössler, den Kauf von EAutos stark zu fördern:
Kurzfristig betrachtet mag es sinnvoll erscheinen, den Kauf eines Elektroautos mit einer Direktförderung des Landes Salzburg zu unterstützen. Langfristig jedoch stelle ich mir folgende Fragen:
Was ändert sich in der Stadt durch eine Umstellung von Autos mit Verbrennungsmotor auf Elektromotor?
Schon klar, sofern der Strom aus erneuerbaren Energiequellen kommt, wird der CO2-Ausstoß vermieden und die Lärmbelastung sinkt. Dennoch wird aber der Verkehr in der Stadt nicht weniger. Die Straßen sind verstopft, die Autos stehen im Stau, der öffentliche Verkehr kommt weiterhin genauso schwer voran. Österreich ist durch die Wasserkraftnutzung schon jetzt gut aufgestellt. Doch auf globaler Ebene wird noch lang Energie aus fossilen Brennstoffen gewonnen werden. Es findet also einstweilen nur eine Verlagerung des CO2-Ausstoßes statt. Zudem gibt es immer noch stark zunehmenden Lkw-Verkehr – hier ist keine Änderung in Sicht. Was ändert sich am Ressourcensektor durch eine Umstellung auf EMotor?
Es werden weiterhin sehr viele Rohstoffe verarbeitet. Es ändert sich einzig die Abhängigkeit vom Erdöl hin zu einer Abhängigkeit von Seltenen Erden, die derzeit hauptsächlich von China angeboten werden. Langfristig also kann nur eine radikale Änderung des Mobilitätsverhaltens im Personenverkehr eine Lösung sein. Da gibt es schon viele Ansätze: die Stadt der kurzen Wege, Benutzen statt Besitzen, multimodale Nutzung der Verkehrsmittel. Wirkungsvolle Strategien für den Güterverkehr jedoch gibt es noch nicht.
Wenn schon E-Mobilität unterstützt wird, warum dann nicht (wieder) der Kauf von EBikes (auch Pedelecs genannt)? Sie brauchen weniger Strom, weniger Rohstoffe, weniger Platz und unterliegen auch dem Suffizienz-Gedanken. Sie sind wendiger als Autos und im Vergleich zu herkömmlichen Fahrrädern in einem größeren Radius nutzbar. Eine Unterstützung hier in Verbindung mit einer Unterstützung beim Kauf von Anhängern für Kinder und von Lastenanhängern würde den innerstädtischen Verkehr enorm entlasten.
Leider ist dies in der Radverkehrsstrategie 2015–2025 des Landes Salzburg nicht vorgesehen. Karin Juriga