Bildungsabstieg in Österreich
Nicht nur, dass auf faktisch belegte Kritikpunkte bei der Vorbereitung auf die Mathematik-Zentralmatura behördlicherseits nicht reagiert wird oder wie im Falle des Tiroler Landesschulrats Beschwichtigungsformeln verkauft werden. Es wird alles, was zum Verbessern nötig wäre, unter den Teppich gekehrt. Wozu soll eine Zentralmatura sonst gut sein, wenn es nicht einmal möglich ist, aus den divergierenden Ergebnissen pädagogisch-didaktische Rückschlüsse zu ziehen? Wozu werden Millionen von Euro investiert, um scheinbar zentrale Vergleichbarkeit und Gerechtigkeit der Benotung herzustellen, wenn letztlich alles auf Verschleierung und Schönfärberei der Ergebnisse hinausläuft? Dabei wären die ersten Schritte zur Verbesserung des Bildungsniveaus und der Herstellung von Chancengleichheit für Schüler/-innen ganz einfach: • Gebt den Lehrern/-innen eine Chance, wirklich zu unterrichten und sich im Sinne der Kompetenzvermittlung weiterzubilden. • Stärkt den Lehrern/-innen den Rücken, damit sie nicht bei jeder Intervention – von welcher Seite auch immer – einknicken müssen. • Macht die Ergebnisse der Prüfung im Detail bekannt und nehmt die Lehrer/-innen, die die effizientesten Lehrund Lernwege einschlagen, als Vorbilder.
Und wenn schon Zentralmatura, dann aber richtig: • Alle Korrekturen und Prüfungen ohne den jeweiligen Klassenlehrer/die jeweilige Klassenlehrerin, sodass er/sie im Unterricht bei Schülern/ -innen ein Bild als Helfer/-in und Trainer/-in, der/die ihr Vertrauen verdient, aufbauen kann. • Und gebt den Schulen endlich das Geld, das eine ineffiziente Verwaltung frisst, und stattet sie – wie bei Großbetrieben üblich – mit dem entsprechenden Verwaltungsund psychosozialen Betreuungspersonal aus. Mag. Christian Köll