Gewittersturm wütete mit großer Kraft
Eine kräftige Gewitterzelle mit Sturmböen fegte am Dienstagabend über Salzburg hinweg. In Strobl war der Sturm besonders stark.
STROBL. Christian Pugl-Pichler und seine beiden Söhne haben ihren Arbeitsplatz heute vor das Haus ihres Nachbarn verlegt. Am Abend zuvor stürzte eine mächtige Eiche in die Einfahrt des Hauses im Strobler Ortsteil Weißenbach. Jetzt sind die drei Tischler damit beschäftigt, den Baum zusammenzuschneiden. Nur wenige Minuten habe der Sturm gewütet, sagt Pugl-Pichler. „Aber der hat so eine Wucht gehabt. Hier hat es überall die Bäume in den Gärten umgeworfen.“Sein Nachbar habe noch Glück gehabt, sagt Pugl-Pichler. „Die Eiche ist direkt neben sein Auto gestürzt. Und der Wagen hat nicht einmal eine Schramme gehabt.“
Das große Hotel Seethurn oberhalb dieses Hauses kam nicht so glimpflich davon. Der Sturm hat das halbe Dache des dreiteiligen Gebäudes abgetragen. Teile des Dachstockes liegen auch jetzt noch vor dem Gebäude. Das Hotel ist mit Planen abgedeckt, Dachdecker und Spengler sind bereits bei der Arbeit. Es sei ein großes Glück, dass niemand der Hotelgäste verletzt wurde, heißt es von der Hotelleitung. Der Hotelbetrieb gehe weiter, lediglich zwei Zimmer seien derzeit nicht benützbar.
Im Ortszentrum stehen Bürgermeister Josef Weikinger und Kirchenwirt Josef Schmeisser und sprechen über die Schäden im Ort. Gemeindemitarbeiter seien derzeit überall auf dem Weg, um alles aufzuarbeiten, sagt Weikinger. Hier an der Bootsanlegestelle habe es diesmal kaum Schäden gegeben, sagt Kirchenwirt Josef Schmeisser. Vor drei Jahren hatte hier ein Sturm alle Boote herumgeworfen. „Der Pavillon am Ufer hat wie ein Windschutz gewirkt. Dadurch wurden auch die Häuser hier geschützt.“Von seinem Wirtshaus aus habe er den aufziehenden Gewitter-
„Eine Windhose zog über Strobl, ein echter Wirbelsturm.“
sturm gut im Blick gehabt. „Das war eine Windhose, ein echter Wirbelsturm. Deshalb sind auch die umgeworfenen Bäume in verschiedenen Richtungen gelegen.“
Der Sturm rief bei Josef Schmeisser auch Geschichten in Erinnerung, die er in der Ortschronik gelesen hat. „Früher gab es ja öfter solche Föhnstürme. In den 1950er-Jahren hat es einmal das Grand Hotel abgedeckt. Und die Ischlerbahn wurde auch einmal umgeworfen.“
Diesmal war es ein großer Geländewagen, den der Sturm von einer Straßenseite zur anderen beförderte, berichtet Schmeisser. „Der hatte die Ladefläche wegen des Regens voller Wasser. Trotzdem hat ihn der Sturm gepackt.“
Im ganzen Bundesland beschäftigte das Gewitter in der Nacht auf Mittwoch die Einsatzkräfte. Schwerpunkt war das Saalachtal und der Tennengau. 29 Ortsfeuerwehren halfen mit 670 Feuerwehrleuten, Sturmschäden wie abgedeckte Dächer und umgeworfene Bäume aufzuarbeiten.