Kritik am neuen Hochwasserschutz
Mit Entsetzen muss ich feststellen, welche Unwahrheiten über die Seidenauersiedlung verbreitet werden. Ich bin schon seit 65 Jahren in dieser Siedlung. Als ich acht Jahre war, hatten wir das letzte Hochwasser. Darauf wurden unsere Väter aktiv und erreichten, dass die Alm und besonders der Spumbach, der eigentlich der Verursacher des Hochwassers war, verbaut wurden. Dieser Spumbach wird nun wieder in die Alm hineingelassen, und die Verbauung, die von uns mit bezahlt wurde, wieder abgerissen. Nach wie vor ist bewiesen, dass die Hammerwehr am Rückstau der Alm schuld ist. Diese Variante wird gar nicht bedacht. Ich habe noch nie erlebt, dass am Berg, und das sind wir gegenüber Hallein, Hochwasser sein kann.
Es ist unglaublich, wie unsere schöne Siedlung dem Hochwasserschutz geopfert wird. Es ist eine Steinwüste, unser Erholungswert ist auf null. Die Behauptung, unsere Häuser waren 2002 zwei Meter unter Wasser, stimmt nicht. Die Keller sind Naturkeller, da war Wasser, aber nirgends in der Wohnung. Dass nicht gebaut wurde, stimmt nicht. Mein Mann und ich haben ein Haus gebaut. Man kann immer etwas nachbessern, aber nicht in diesem Umfang. Hier wird auf Fische mehr Rücksicht genommen als auf die Siedlung. Ich bin neugierig, wer diese Pumpe auf Dauer finanziert. Wahrscheinlich wieder die Siedler.
Außerdem war das ein Gemeindegrund. Die damalige Gemeindevertretung hat das gewusst und hat diesen Grund als Baugrund an die Zuagroasten verkauft, weit weg vom Ortszentrum. Jetzt leben die Zuagroasten endlich auf einer Insel. Aber ich kann Herrn Bürgermeister versichern, ich habe auch 2002 sehr gut geschlafen beim angeblichen zwei Meter hohen Hochwasser, von dem keiner was weiß. Ich bin entsetzt, wie man in der heutigen Zeit ein gewesenes Erholungsgebiet so vernichten kann. Das ist nicht mehr meine Heimat. Josefine Baumgartner