Die Tour de France hielt kurz inne
Der Anschlag von Nizza löste auch bei den Radprofis der Tour de France Entsetzen aus. Spitzenreiter Froome baute Vorsprung aus.
BOURG-SAINT-ANDÉOL. Unter verschärften Sicherheitsmaßnahmen und mit einer Schweigeminute für die Opfer des Terroranschlags in Nizza ist die 13. Etappe der Tour de France am Freitag gestartet worden. Rund 600 Sicherheitsspezialkräfte wurden für das Zeitfahren über 37,5 km zwischen Bourg-Saint-Andéol und La Caverne du Pont-d’Arc in der Region Ardèche mobilisiert.
Zuvor hatte die Tour-Organisation ASO bei einem Krisentreffen mit der Polizei, den Behörden und den regionalen Veranstaltern über eine Absage der Etappe diskutiert, dies aber wieder verworfen. „Wir wollen diesen Tag nutzen, um die Opfer zu würdigen. Wir haben uns die Frage gestellt, ob die Etappe stattfinden soll. Wir sind der Meinung, dass das Rennen weitergehen soll. Wir wollen nicht dem Druck der Menschen nachgeben, die unsere Lebensweise ändern wollen“, betonte Tour-Chef Christian Prudhomme.
Alle Festivitäten am Rande der Rundfahrt wurden allerdings zurückgefahren. Laute Musik wie sonst war nicht zu hören, auch die schrille Werbekarawane passierte diesmal lautlos die Strecke.
Dem Thema Sicherheit wurde bei der Tour in diesem Jahr ohnehin besondere Bedeutung zugemessen. Mit Blick auf die Terrorgefahr hatten die französischen Behörden die Sicherheitsvorkehrungen schon im Vorfeld erhöht. 23.000 Polizisten und Gendarmen sind während der Rundfahrt im Einsatz, darunter auch erstmals Mitglieder der Spezialeinheit GIGN. Hinzu kommen private Sicherheitsleute etwa in den Start- und Zielbereichen.
Am Ende dieses traurigen Tages hat der britische Radprofi Chris Froome auf der 13. Etappe, dem Einzelzeitfahren über 37,5 km in der Ardèche, am Freitag seinen Vorsprung in der Gesamtwertung ausgebaut. Froome erreichte das Ziel als Zweiter der Etappe, gut eine Minute hinter dem niederländischen Sieger Tom Dumoulin, aber deutlich vor seinen härtesten Gegnern im Kampf um den Gesamtsieg.
Froome liegt nun im Gesamtklassement 1:47 Minuten vor dem Niederländer Bauke Mollema, der vom vierten auf den zweiten Platz vorrückte. Der Kolumbianer Nairo Quintana liegt nun als Vierter bereits knapp drei Minuten zurück.
Ergebnisse, 13. Etappe (Bourg-SaintAndéol–La Caverne du Pont-d’Arc, Einzelzeitfahren 37,5 km): 1. Tom Dumoulin (NED) Giant 50:15 Min., 2. Chris Froome (GBR) Sky +1:03 Min., 3. Nelson Oliveira (POR) Movistar +1:31; weiter: 43. Georg Preidler Giant +4:49, 159. Patrick Konrad Bora +8:39, 178. Bernhard Eisel Sky +9:44, 184. Marco Haller (alle AUT) Katjuscha +10:37. Gesamt: 1. Froome 58:02:51 Std., 2. Bauke Mollema (NED) Trek +1:47 Min., 3. Adam Yates (GBR) Orica +2:45; weiter: 49. Preidler +1:04:00 Std., 60. Konrad +1:14:59, 182. Haller +2:32:22, 184. Eisel (alle AUT) +2:38:37.