Faul, inkompetent, naiv
Welche Hindernisse sehen die Österreicher beim Erklimmen der Karriereleiter? Sind es die Kollegen, ist es der Chef, Naivität, glasklare Inkompetenz oder gar eine Affäre im Unternehmen? Im Auftrag von Xing hat Marketagent.com nachgefragt, was ganz besonders hinderlich ist, wenn man beruflich Karriere machen möchte. Die Ergebnisse zeigen, dass die Karriere vor allem von folgenden Faktoren beeinflusst und geschwächt wird: Inkompetenz (33 Prozent), Faulheit (24 Prozent), schlechte Führung (19 Prozent) und „unfaire“Kollegen (elf Prozent). Die Studienergebnisse zeigen, dass jeder dritte Berufstätige in Österreich Inkompetenz als großes Hindernis ansieht. Die Wiener bilden bei dieser Abfrage mit 27 Prozent das Schlusslicht und sehen Unfähigkeit gelassener entgegen, als dies Kollegen aus den anderen Bundesländern tun. Die in Wien Beschäftigten ziehen jedoch mit den Tirolern und Vorarlbergern (28 Prozent) mit, wenn es um Faulheit als schwerwiegenden Grund für einen holprigen Karriereweg geht.
Eine schlechte Führung stellt vor allem jeder fünfte Niederösterreicher, Burgenländer und Wiener infrage und gibt dies als Karrierehindernis an. Als Karrierebremse gelten auch unfaire Kollegen vor allem bei Berufstätigen aus der Steiermark beziehungsweise Kärnten (16 Prozent) sowie aus Tirol bzw. Vorarlberg (13 Prozent).
Beleuchtet man die Faktoren Führungskräfte und Kollegenschaft, sind in Österreich deutliche Unterschiede zwischen berufstätigen Personen in einer Beziehung und Singles zu vermerken. Ein Fünftel der Berufstätigen, die in einer Partnerschaft leben, findet einen schlechten Chef für eine Karriereentwicklung hinderlich, wobei nur 16 Prozent der Singlekollegen dies so sehen. Letztere finden hingegen unfaire Mitarbeiter als schwerwiegenderen Grund, beruflich nicht voranzukommen. Dies bemängelt im Vergleich nur gut jede zehnte Person in einer Beziehung. Ob eine Liebschaft im Kollegenkreis eine Karrierebremse ist, kommt laut Studie eindeutig auf die Berufsgruppen und das Unternehmen an. Die Studie macht deutlich, dass es für den Karriereaufstieg in Österreich nicht zwangsläufig schädigend ist, im direkten Kollegenkreis eine Affäre anzufangen, nur zwei Prozent sehen dies als ein Hindernis. Mitglieder der Geschäftsleitung machen sich zu acht Prozent wesentliche Gedanken zu diesem Thema. Jedoch sieht insgesamt nur ein sehr geringer Anteil der Frauen (drei Prozent) und Männer (zwei Prozent) Affären in der Kollegenschaft als bedenklich an.
Hinsichtlich Einkommen macht die Studie deutlich, dass für Berufstätige, die mehr als 4000 Euro netto pro Monat Haushaltseinkommen vorweisen können, neben Inkompetenz (28 Prozent), Faulheit (25 Prozent) und einem schlechten Chef (19 Prozent) auch die Naivität (17 Prozent) als ausschlaggebender Karrierekiller gilt. Bis unter 2500-Euro-Verdiener haben die Kollegen im Auge (zwölf Prozent) und fürchten unfaire Manöver von diesen, um karrieretechnisch nicht so vorankommen zu können wie erhofft beziehungsweise geplant.