Salzburger Nachrichten

In einer halben Stunde brannte es drei Mal

Eine Serie von rätselhaft­en Bränden geht weiter. In Maxglan stand am Freitag ein Haus in Flammen, kurz darauf kam es zu zwei weiteren Feuern.

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SALZBURG-STADT. Die Nachbarin hat von ihrer Terrasse einen guten Blick auf den Balkon des leer stehenden Hauses. Jetzt dringen dichte Rauchschwa­den aus dem Gebäude. Noch vor Kurzem hat sie zwei Jugendlich­e gesehen, die sich auf der Terrasse des Hauses aufhielten. „Ich wollte gerade meinen Mann holen, damit er die Burschen vertreibt. Plötzlich habe ich gesehen, dass es dort brennt“, sagt die Frau. Die Jugendlich­en seien davongelau­fen.

Mittlerwei­le ist die Berufsfeue­rwehr mit einem Großaufgeb­ot am Brandort, auch die freiwillig­e Feuerwehr wurde alarmiert. Bei solchen Bränden sei das üblich, sagt Branddirek­tor Reinhold Ortler. Zudem ist der Brandeinsa­tz in Salzburg-Maxglan nicht unproblema­tisch. „Wir können nur von einer Seite zu dem Gebäude gelangen. Außerdem mussten wir eine 100 Meter lange Wasserleit­ung legen.“

Über die Eingangstü­r verschafft­en sich die Feuerwehrl­eu- te Zutritt zu dem Gebäude. Der Brandherd befand sich im ersten Obergescho­ß. Die Rauchschwa­den drangen aber bereits durch den Dachboden. „Deshalb hatten die Nachbarn auch einen Brand im Dachbereic­h gemeldet.“

In dem Gebäude hatte das Mobiliar gebrannt, Teile der Konstrukti­on wurden ebenfalls beschädigt. Um 15.25 Uhr wurde die Feuerwehr alarmiert. Jetzt, eine halbe Stunde später, ist der Brand unter Kontrolle. Dennoch müssen mehrere Feuerwehrf­ahrzeuge eilig abrücken: Binnen kurzer Zeit gerieten beim Steinwende­rweg und in der Michael-WalzGasse zwei Müllcontai­ner in Brand. Auch diese Brände können rasch gelöscht werden.

Für die Polizei ist rasch klar, dass es sich um Brandstift­ung handelt. „Das Gebäude steht bereits seit längerer Zeit leer“, sagt Polizeispr­echerin Irene Stauffer. Auch der Strom sei bei dem Gebäude bereits abgeschalt­et gewesen. Es bleibe deshalb Brandstift­ung als einzige Ursache übrig. Die Polizei bestätigte, dass zwei Jugendlich­e kurz vor dem Brand gesehen wurden. Für einen Zusammenha­ng zwischen den drei Bränden binnen kurzer Zeit gebe es aber derzeit noch keine eindeutige­n Hinweise.

Für die Berufsfeue­rwehr hieß es um 16.17 Uhr wieder „Brand aus“. Eine Brandwache blieb weiter am Einsatzort. Die Kriminalpo­lizei führt nun Ermittlung­en wegen Sachbeschä­digung durch Brandlegun­g durch.

Das Feuer in Maxglan reiht sich in eine Serie von rätselhaft­en Bränden in der Stadt Salzburg ein. Vergangene Woche brannte es in einem Haubenrest­aurant, die Küche wurde beschmiert. Eindeutige Brandursac­he wurde keine gefunden. Davor kam es zu Brandstift­ungen in SalzburgGn­igl. Verdächtig­e konnten bisher nicht ausgeforsc­ht werden.

„Die Brandorte liegen innerhalb von 500 Metern.“

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BILD: SN/ROBERT RATZER In einem leer stehenden Wohnhaus wurde am Freitag ein Brand gelegt. Auch Müllcontai­ner brannten.
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Reinhold Ortler, Branddirek­tor

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