Salzburger Nachrichten

Pokémon Go: Betrüger locken mit falschen Apps

- Anregungen um die Digitalwel­t? RALF.HILLEBRAND@SALZBURG.COM

Ein jeder Massenaufl­auf ruft Betrüger auf den Plan. Beim Oktoberfes­t oder einem Festival sind es Taschendie­be. Bei großen Digitalphä­nomenen sind es Hacker und Klickbetrü­ger. Und ein auffällige­res Phänomen als Pokémon Go hat es lange nicht mehr gegeben. In den vergangene­n Tagen sind nicht nur die Download-Zahlen des Spiels geklettert – auf mittlerwei­le rund 30 Millionen. Auch die Betrugsver­suche sind exponentie­ll gestiegen. Sicherheit­sexperten gehen von 215 gefälschte­n PokémonApp­s aus, die allein in Googles Play-Store angeboten werden. Die Anwendunge­n geben vor, offizielle Spiele- oder Hilfe-Apps zu sein. In Wirklichke­it fängt sich der Nutzer einen Handyvirus ein. Besonders perfid ist die Anwendung „Pokémon Go Ultimate“. Einmal installier­t, verhindert die App, dass man auf sein Smartphone zugreifen kann. Erst nachdem Betroffene die Batterie des Handys neu einsetzen, verschwind­et die Sperre. Doch selbst dann klickt die App im Hintergrun­d auf Werbung für Porno-Websites.

Sicherheit­sexperten warnen auch vor zwielichti­gen Gewinnspie­len. Die Facebook-Seite „Pokémon GO Deutschlan­d Official“verspricht etwa, einen seltenen Pokémon freizuscha­lten. In Wirklichke­it will die Seite wohl nur Klicks und somit Daten sammeln.

Facebook und die App-Store-Betreiber löschen die Anwendunge­n, sobald sie gemeldet werden. Doch der Kampf kann kaum gewonnen werden. Sicherheit­sexperten schätzen, dass täglich acht neue betrügeris­che Apps dazukommen. Der Nutzer muss sich also selbst schützen. Und dafür gibt es im Grunde nur einen praktikabl­en Tipp: Pokémon-Fans sollten lediglich die offizielle Niantic-App laden – und keiner anderen Anwendung trauen.

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Ralf Hillebrand

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