Pokémon Go: Betrüger locken mit falschen Apps
Ein jeder Massenauflauf ruft Betrüger auf den Plan. Beim Oktoberfest oder einem Festival sind es Taschendiebe. Bei großen Digitalphänomenen sind es Hacker und Klickbetrüger. Und ein auffälligeres Phänomen als Pokémon Go hat es lange nicht mehr gegeben. In den vergangenen Tagen sind nicht nur die Download-Zahlen des Spiels geklettert – auf mittlerweile rund 30 Millionen. Auch die Betrugsversuche sind exponentiell gestiegen. Sicherheitsexperten gehen von 215 gefälschten PokémonApps aus, die allein in Googles Play-Store angeboten werden. Die Anwendungen geben vor, offizielle Spiele- oder Hilfe-Apps zu sein. In Wirklichkeit fängt sich der Nutzer einen Handyvirus ein. Besonders perfid ist die Anwendung „Pokémon Go Ultimate“. Einmal installiert, verhindert die App, dass man auf sein Smartphone zugreifen kann. Erst nachdem Betroffene die Batterie des Handys neu einsetzen, verschwindet die Sperre. Doch selbst dann klickt die App im Hintergrund auf Werbung für Porno-Websites.
Sicherheitsexperten warnen auch vor zwielichtigen Gewinnspielen. Die Facebook-Seite „Pokémon GO Deutschland Official“verspricht etwa, einen seltenen Pokémon freizuschalten. In Wirklichkeit will die Seite wohl nur Klicks und somit Daten sammeln.
Facebook und die App-Store-Betreiber löschen die Anwendungen, sobald sie gemeldet werden. Doch der Kampf kann kaum gewonnen werden. Sicherheitsexperten schätzen, dass täglich acht neue betrügerische Apps dazukommen. Der Nutzer muss sich also selbst schützen. Und dafür gibt es im Grunde nur einen praktikablen Tipp: Pokémon-Fans sollten lediglich die offizielle Niantic-App laden – und keiner anderen Anwendung trauen.