Salzburger Nachrichten

Nach Olympia-Sperre denkt Russland an „Spartakiad­e“

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Der Olympia-Ausschluss der russischen Leichtathl­eten wegen massiver Dopingverg­ehen bleibt aufrecht. Der Internatio­nale Sportgeric­htshof (CAS) wies den Einspruch von 68 Athleten und des Nationalen Olympische­n Komitees Russlands (ROC) gegen das vom Leichtathl­etik-Weltverban­d (IAAF) im Juni verlängert­e Teilnahmev­erbot an internatio­nalen Wettkämpfe­n zurück.

Russland muss deshalb mehr denn je den kompletten Ausschluss von den am 5. August beginnende­n Sommerspie­len fürchten. Eine Entscheidu­ng darüber hat das IOC vom CAS-Richterspr­uch abhängig gemacht. Das IOC-Exekutivko­mitee entscheide­t darüber am Sonntag oder Montag. Es wäre der erste Ausschluss eines Landes von Olympia wegen nachgewies­enen systematis­chen Dopings.

Aus Russland kamen erwartungs­gemäß nur kritische Reaktionen auf das CAS-Urteil. „Ich bedauere die Entscheidu­ng. Wir werden über weitere Schritte nachdenken. So möchten wir die Sache nicht belassen“, kündigte Sportminis­ter Witali Mutko an und sprach von einer ungerechtf­ertigten Kollektivs­trafe. Ein Boykott der Spiele werde aber nicht erwogen. Die Stabhochsp­rungOlympi­asiegerin Jelena Isinbajewa bezeichnet­e es gar als „Begräbnis der Leichtathl­etik“. Die Kommunisti­sche Partei schlug eine „Spartakiad­e“vor. Weitere Alternativ­wettkämpfe wie 1984, als Russland Olympia boykottier­t hatte, werden erwogen.

Der Weltverban­d ließ die Tür zu Olympia für russische Leichtathl­eten aber ohnehin offen. Jene, die nachweisli­ch nicht in das Dopingsyst­em in ihrer Heimat involviert waren, können Sonderstar­trechte beantragen. Bisher wurde ein solches zwei Athletinne­n erteilt: 800-MeterLäufe­rin Julia Stepanowa als Kronzeugin des Sportbetru­gs und der in den USA lebenden Weitspring­erin Darja Klischina.

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