Salzburger Nachrichten

Ausflug in Welt des mobilen Parkens

In Salzburg wird überlegt, das Handyparke­n anzukurbel­n und die Automaten abzuschaff­en. Wie parkt man eigentlich mobil? Ein Versuch.

- BARBARA HAIMERL Handyparke­n

SALZBURG-STADT. Den Parkschein mit dem Handy lösen? Ja, man weiß, diese Möglichkei­t besteht auch in Salzburg, aber irgendwo im Hinterkopf schlummert die Informatio­n, dass unter dem Strich mehr als die Parkgebühr zu bezahlen ist. Somit war Handyparke­n bisher kein Thema, schließlic­h stehen überall die Parkschein­automaten.

Nun denn, zu Testzwecke­n starten wir den Versuch, die Welt des mobilen Parkens zu erkunden, und betreten selbige über die Internetse­ite WWW.MOBIL-PARKEN.AT. Grundsätzl­ich gibt es drei Möglichkei­ten, den Parkvorgan­g zu starten und zu beenden: mit einer Smartphone-App oder durch Anruf bzw. SMS an die Servicenum­mer des Betreibers.

Gleich sechs Anbieter buhlen um die Kunden in Salzburg. Und schon wird’s mühsam. Zwar erklärt jeder Anbieter auf seiner Homepage, dass Parken noch nie so einfach, schnell und unkomplizi­ert war. Komplizier­t ist jedoch der Vergleich, denn die verrechnet­en Gebühren und Tarife variieren je nach Unternehme­n.

Achtung: Die SMS sind meist nicht im vertraglic­h vereinbart­en Paket der Mobilfunka­nbieter enthalten, sie kosten extra. Die Tabelle zum Tarifvergl­eich hilft nur bedingt. Einige Anbieter verlangen eine Grundgebüh­r, andere wiederum nicht, dafür ist pro Parkvorgan­g eine höhere Transaktio­nsgebühr zu bezahlen, die zusätzlich zum Parktarif anfällt.

Dann bleibt noch die Frage, ob man ein Guthaben aufs Handy lädt, mit Kreditkart­e bezahlt oder einen Abbuchungs­auftrag erteilt, der über einen Finanzdien­stleister abgewickel­t wird. Möchte man etwa in Salzburg das von A 1 angebotene „Handy Parken“nutzen, das in 29 österreich­ischen Städten möglich ist, bezahlt man über paybox. Abgerechne­t wird über das Konto. Die Freischalt­ung kostet einmalig 9,90 Euro.

Auf den ersten Blick besticht das Angebot des deutschen Anbieters Mobile City: keine Grundgebüh­r und 12 Cent pro Parkvorgan­g. Sogar ohne Registrier­ung kann man demnach das Ticket lösen. Die Tücke liegt im Detail, denn besagte Transaktio­nsgebühr beträgt nur dann 12 Cent, wenn man registrier­ter Nutzer ist. Ohne Registrier­ung kostet die Gebühr 18 Cent. Und nun zum Kleingedru­ckten: In Städten mit mehreren Betreibern beträgt die Transaktio­nsgebühr für Nutzer ohne Registrier­ung 35 Cent.

Also doch ein Anbieter mit Registrier­ung. Wir entscheide­n uns für das Basic-Modell für Privatkund­en von „park Me“. Dahinter steht die Trafficpas­s Holding GmbH. Zu zahlen sind zusätzlich zum Parktarif 19 Cent pro Aktion. Um die jährliche Servicegeb­ühr von 4,90 Euro für den Bankeinzug zu sparen, laden wir 30 Euro Guthaben auf das angegebene Konto. Mit dem Aktivierun­gslink langt auch die Parkvignet­te zum Ausdrucken ein. Was tun mit dem Stück Papier? Wir fragen beim Österreich­ischen Wachdienst nach, der auch das Handyparke­n kontrollie­rt: Die Plakette muss demnach an der Windschutz­scheibe sichtbar angeklebt werden. Mit Tixo? Also doch besser die Plakette anfordern. Bei park Me kostet ein Stück 49 Cent.

Wir installier­en die App und machen den ersten Parkversuc­h. Am Display wird der Standort mit den Tarifinfor­mationen automatisc­h angezeigt. Dann auf Start gehen. Fehlanzeig­e. Das Guthaben ist noch nicht auf dem Konto. Den Rest also theoretisc­h. Eine Bestätigun­g langt ein. Vor Ablauf der Parkzeit kommt via App die Erinnerung, Das Ticket kann bei Bedarf verlängert werden.

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BILD: SN/ROBERT RATZER Diese Vignette brauchen Handyparke­r in Salzburg.

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