Polizei lehrt mit Piktogrammen
Verhaltensregeln für Flüchtlinge in Bädern finden jetzt anderswo Anklang.
Seit im Mai die Freibäder in der Stadt Salzburg aufgesperrt haben, gibt es Piktogramme. Auf den Schaubildern wird zum Beispiel verdeutlicht, dass ein Mann einer Frau nicht auf den Busen starren soll oder dass ein Mann Badekleidung anhaben muss.
Die Polizei übernimmt die Verhaltensregeln jetzt teilweise für Schulungen. Der Salzburger Chefinspektor Robert Meikl sagt, man habe in Vorträgen das allgemeine Rechtsbewusstsein bei den Flüchtlingen geschärft und wichtige Verhaltensregeln mit den Schaubildern vermittelt. Die Piktogramme der Stadt hätten sehr gute Dienste geleistet. Meikl: „Unser Vortrag ist so gut angekommen, dass die Kriminalprävention im Innenministerium ihn nun in den Landeskriminalämtern in ganz Österreich ausrollen wird.“Das freut den für die Bäder und die öffentliche Ordnung in der Stadt Salzburg zuständigen Vizebürgermeister Harald Preuner. „Es gibt aktuell auch keine Beschwerden aus Freibädern. Es funktioniert also sehr gut.“Die Stadt stelle die von ihr entwickelten Piktogramme der Polizei gern kostenlos zur Verfügung.
Die Bürgerliste hätte lieber „echte Menschen statt fragwürdiger Piktogramme“, wie Gemeinderat Bernhard Carl sagt. Die Stadt Salzburg soll das Beispiel aus Mödling übernehmen. Die Niederösterreicher würden Asylbewerber als Hilfsbademeister beschäftigen, um Verständnisprobleme zu lösen. Preuner erteilt diesem Vorschlag eine klare Absage: „Das kommt überhaupt nicht infrage. Es ist ja geradezu provozierend. Es ist hinlänglich bekannt, dass die Stimmung in der Bevölkerung nicht so gut ist. Solche Vorschläge befeuern die Diskussion nur weiter. Wenn der Vorschlag gut gemeint war, dann ist er nicht gut durchdacht.“