Sie sind Salzburgs treuestes Fackeltanz-Paar
Seit 1966 tanzen Elfi und Gerhard Schneider zusammen. An „Fackeltanzpension“denken sie nicht.
Elfi Schneider lächelt ihren Ehemann Gerhard liebevoll an. „Das gemeinsame Tanzen macht uns noch immer sehr viel Spaß“, sagt die gebürtige Salzburgerin. 1965 beschloss Elfi Schneider zusammen mit einer Freundin an der Volkshochschule dem Volkstanzkreis beizutreten. „Wir dachten, wir schauen uns das einmal an. Hätte es uns nicht gefallen, hätten wir jederzeit wieder gehen können“, sagt sie. Doch es hat gefallen. Und die beiden sind geblieben. Und haben dabei ihre zukünftigen Ehemänner kennengelernt. Vom Volkstanzkreis aus nahmen sie am Fackeltanz teil. Im ersten Jahr habe sie noch mit einem anderen Mann getanzt, erzählt Elfi Schneider. „Er hieß zufällig auch Gerhard“, fügt sie schmunzelnd hinzu. 1966 tanzte das heutige Paar zum ersten Mal gemeinsam den Fackeltanz, viele weitere folgten.
Wie es gewesen ist, zum ersten Mal beim Fackeltanz mitzumachen? „Gar nicht so viel anders als heute. Es ist jedes Mal wieder eine schöne Aufregung, fast so etwas wie eine Ergriffenheit“, sagt Elfi Schneider. Ein ganz besonderer Tanz sei jener zur 2000-JahrFeier 1989 in Bonn gewesen, fügt Gerhard Schneider hinzu. „Das war schon ein ganz spezielles Erlebnis, dort den Fackeltanz aufführen zu dürfen.“
Heute, Freitag, wird das Ehepaar Schneider ab 22.30 Uhr erneut auf dem Residenzplatz tanzen – im Rahmen des zweitägigen Festes zur Festspieleröffnung. Seit Mitte Juni wurde sechs Mal geprobt. Die Generalprobe in Tracht fand vergangenen Sonntag statt. Bereits seit 1952 wird der Fackeltanz getanzt. Rund 100 Tanzpaare verschiedener Brauchtumsgruppen aus Stadt Salzburg und dem Umland studieren dabei zu den Anweisungen des Tanzleiters Alexander Wieland die einzelnen Figuren ein. Insgesamt 13 Figuren formen die Tanzgruppen mit ihren Fackeln zu den Klängen der Stadtmusik. Jeder einzelne Tänzer hält eine Fackel in der Hand, die er zum Schluss in den Residenzbrunnen wirft. Wie lange das Paar noch mittanzen will? „Wir fühlen uns noch nicht nach Fackeltanzpension. Wir machen gern noch eine Zeit lang weiter“, sagt der gebürtige Tiroler lachend. Denn das Tanzen bereite ihnen große Freude, halte fit und tue sowohl Körper als auch Geist gut. Rund 70 verschiedene Tänze tanze das Paar immer wieder im Volkstanzkreis, dem sie bis heute sehr verbunden sind.
Die Festspielzeit einläuten zu dürfen freue sie jedes Jahr wieder. Mit dem Fackeltanz verbinden sie auch ein spezielles Ritual: Einige Tage vorher würden sie Wetterprognosen mehrmals täglich kontrollieren. Was im Fall von Regen passiert? „Eigentlich nicht viel. Ich erinnere mich nur an ein Mal, als wir mitten im Tanz abbrechen mussten“, sagt Gerhard Schneider. Für die Fackel sei Wind gefährlicher als Regen. Die Kleidung wollten sie dem Wetter aber anpassen.