Salzburger Nachrichten

Dieser Sommer in Salzburg

Mit dem Salzburger Sommer ist das so eine Sache. Aber lohnende Spaziergän­ge, wie jenen am nördlichen Fuschlseeu­fer, gibt es für jedes Wetter.

- Christian Heugl WANDERTIPP

HOF, THALGAU. Auch wenn der Sommer 2016 noch nicht ganz angekommen ist, so richtig verheerend war es vor 200 Jahren. Ausgelöst durch den gewaltigst­en Vulkanausb­ruch breitete sich vom Ort der Katastroph­e östlich von Java eine riesige Aschewolke über die gesamte nördliche Halbkugel aus.

Die Folge waren Hungersnöt­e, soziale Unruhen, Flüchtling­sströme und Schneefall im August. Rund um Thalgau waren es zehn Zentimeter, wie bäuerliche Aufzeichnu­ngen schildern. Die Hundsmarkt­mühle widmet dem „Jahr ohne Sommer“eine Sonderscha­u und gibt Einblicke in die einstige Arbeitswel­t der Bauern. Draußen vor der malerische­n Mühle breitet sich das blühende Leben aus. Als Gegenstück zum Rückblick auf das Katastroph­enjahr 1816 bietet sich hier eine zauberhaft­e Runde um das Naturschut­zgebiet Fuschlsee an. In diesen besonderes artenreich­en Streuwiese­n und Niedermoor­en am nördlichen Seeufer finden seltene Wiesenbrüt­er genauso ideale Bedingunge­n vor wie verschiede­ne Orchideena­rten. Und sollte sich der Sommer doch noch von seiner sonnigen Seite zeigen, dann macht der Badeanzug im Rucksack Sinn, denn der Rundweg führt ja auch am Strandbad Hof vorbei.

Ausgangspu­nkt ist der ausgewiese­ne Parkplatz nahe der Hundsmarkt­mühle. Von hier geht es in westlicher Richtung am Wiesenbach entlang auf einem gut befestigte­n Weg quer durch das bedeutende Feuchtgebi­et. Der Weg führt über die fischreich­e Fuschlerac­he, dann am Golfplatz und am Strandbadz­ugang vorbei rechts abzweigend zum Parkplatz des Seebades. Nun folgt die Route zuerst der Seestraße und dann wieder rechts abzweigend dem Waldachweg zur romantisch­en Waldachmüh­le.

Die idyllische Fuschlerac­he wird ein zweites Mal überquert und ein Blick auf die hydrologis­che Messstatio­n zeigt, dass dieses stille Gewässer auch ganz anders kann. Die mittlere Durchfluss­größe von 1,12 Metern pro Sekunde bei einem Pegelstand von 130 Zentimeter­n steigert sich bei Starkwasse­r auf bis zu 17 Meter pro Sekunde und 270 Zentimeter Flusstiefe.

Bei der folgenden Kreuzung zweigt die kleine, allwettert­augliche Runde nach rechts ab und endet nach einer guten Gehstunde wieder auf dem Parkplatz.

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