Zur Person Shirin Ebadi: Eine unbeugsame Kämpferin für die Menschenrechte
Für ihre Bemühungen um Demokratie und Menschenrechte wurde Shirin Ebadi 2003 der Friedensnobelpreis zuerkannt. Die Jury würdigte dabei insbesondere ihren mutigen Einsatz für die Rechte von Frauen und Kindern. Die 1947 geborene Ebadi wurde während der 1970er-Jahre die erste Richterin im Iran. 1994 war sie Mitbegründerin einer Organisation zum Schutz von Kinderrechten. Vor allem Frauen nahmen am 12. Juni 2006 in Teheran an einer Demonstration für Menschenrechte teil. Frau Ebadi wurde festgenommen, wenige Tage später aber wieder auf freien Fuß gesetzt. Im August 2006 verbot Irans Innenministerium Ebadis Zentrum für Menschenrechte, das sich für die Rechte von Minderheiten eingesetzt und Regimegegnern juristischen Beistand geboten hatte. 2008 folgte der Schlag des Regimes gegen ein anderes Menschenrechtszentrum Ebadis. Wegen der anhaltenden Schikanen des iranischen Regimes ging Shirin Ebadi 2009 nach Großbritannien ins Exil. Von hier aus führt sie ihren Kampf fort. In ihrem jüngsten Buch bezeichnet Ebadi die Würde des Menschen und den Respekt vor Menschenrechten als die „wahre Essenz“aller Religionen. Ihre feste Überzeugung: Der Islam muss so interpretiert werden, dass er sowohl die Menschenrechte als auch die Demokratie akzeptiert. Den radikalen Islamisten wirft Ebadi vor, ein völlig verzerrtes Bild vom Koran zu vermitteln – ebenso wie die Regierungen Irans und Saudi-Arabiens.