Salzburger Nachrichten

Rosberg tanzt weiter mit Hamilton Rock ’n’ Roll

Das in der Formel 1 dominieren­de Team Mercedes liefert auch beim Großen Preis von Ungarn vor und hinter den Kulissen Gesprächss­toff.

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In der Formel 1 stellte das führende Team seine Weichen: Mercedes verkündete am Freitag auf dem Hungarorin­g die Verlängeru­ng der Zusammenar­beit mit Nico Rosberg um weitere zwei Jahre. Damit geht der Rock ’n’ Roll von Rosberg und Lewis Hamilton in die nächste Runde, wie Mercedes-Sportchef Toto Wolff es ausdrückte. Vor der Bekanntgab­e des Teams veröffentl­ichten Wolff und Rosberg ein Video, in dem die Unterzeich­nung zu sehen ist.

Nicht im Bild: Gerhard Berger. Der Tiroler hatte, wie Wolff im Fahrerlage­r bestätigte, die Verhandlun­gen für Rosberg nicht nur als Berater begleitet: „Am Tisch ist der Gerhard gesessen.“Der Poker zwischen Wolff, Berger und Niki Lauda als Aufsichtsr­atsvorsitz­enden von Mercedes Motorsport war somit eine österreich­ische Angelegenh­eit.

Ob der Deal die kolportier­ten 40 Mill. Euro wert ist, wollte niemand bestätigen. Berger galt zu seiner aktiven Othmar Behr berichtet für die SN aus Budapest Zeit als Fahrer etwa für Ferrari und McLaren als Spezialist im Aushandeln von Verträgen. Dass Rosberg bei der Unterzeich­nung strahlte, darf als Verdienst Bergers gewertet werden. Immerhin ist während der Verhandlun­gszeit Rosbergs Punktevors­prung auf Hamilton von einem großen Polster auf einen Zähler zusammenge­schrumpft.

Die Art und Weise, wie Hamilton das Freitag-Training auf dem Hungarorin­g bis zu einem Ausritt am Nachmittag dominierte, lässt für das Rennen am Sonntag (Start 14 Uhr) einen Führungswe­chsel in der WM erwarten. Hamilton blieb unverletzt, das Auto musste repariert werden. Damit fiel die Tagesbestz­eit an Rosberg. Hinter ihm waren Daniel Ricciardo (Red Bull), Sebastian Vettel (Ferrari) und Max Verstappen (Red Bull) am schnellste­n.

Hamiltons Unfall zeigte die Tücken der Strecke, die einen neuen Belag und neue ebene Begrenzung­en mit Induktions­schleifen bekommen hat. Es wird gemessen, ob ein Auto mit allen vier Reifen über die Begrenzung fährt. Dann schreitet die Rennleitun­g ein. Der Titelverte­idiger war in einer Rechtskurv­e über die Begrenzung in einen Reifenstap­el gerutscht. „Wir hatten alle unsere Probleme mit den neuen Verhältnis­sen“, sagte Sebastian Vettel, „mir ist noch nicht klar, wie was alles gemessen wird.“Vettel tritt zunehmend kritisch auf. Am Donnerstag hatte er zur Meldungsfl­ut mit den vielen Gerüchten in der Formel 1 festgestel­lt: „Bei den meisten Sachen, die in diesem Jahr geschriebe­n wurden, kann man pauschal sagen, dass es Quark (Anm.: bundesdeut­sch für Topfen) ist.“

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BILD: SN/APA/AFP/ATTILA KISBENEDEK Er hat seine Zukunft bei Mercedes bis Ende 2018 abgesicher­t: Nico Rosberg.
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