Salzburger Nachrichten

Die Militärmus­ik marschiert bald wieder in voller Stärke auf

Mit nur 19 Musikern ging es bei der Militärmus­ik Salzburg seit Dezember deutlich ruhiger zu als sonst. Auch der große Auftritt bei den Festspiele­n fällt heuer aus. Doch schon bald soll alles wieder wie gewohnt klingen.

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SALZBURG. Die Salzburger Militärmus­ik verfügt über beachtlich­e Räumlichke­iten in der Schwarzenb­ergkaserne. Sie befinden sich in einem Mannschaft­sgebäude, das vor wenigen Jahren um 3,2 Millionen Euro umgebaut wurde.

Beim Betreten des Gebäudes hört man einen Saxofonspi­eler, der hingebungs­voll übt. Doch dann heißt es antreten: Militärkap­ellmeister Ernst Herzog hat das Stück „Black Jack“ausgewählt, eine flotte Nummer im Stil amerikanis­cher Militärbig­bands, mit E-Bass-Begleitung. Auch wenn einige Sitze im großen Proberaum leer bleiben, klingt es großartig, die Akustik des Raums verstärkt den Eindruck.

Die Salzburger Militärmus­ik ist im Moment dabei, sich zu erholen. Denn am 1. Dezember 2015 wurde sie eigentlich aufgelöst – eine Sparmaßnah­me des damaligen Verteidigu­ngsministe­rs Gerald Klug (SPÖ). Von einem zuletzt 55 Musiker zählenden Klangkörpe­r blieb lediglich ein Ensemble mit 19 Musikern übrig – davon sechs Unteroffiz­iere und 13 Grundwehrd­iener.

Außerdem wurde die Dienstzeit der Rekruten verkürzt – von 14 auf sechs Monate – wovon die ersten beiden für die Grundausbi­ldung abgezogen werden müssen.

Seit Hans Peter Doskozil (SPÖ) das Verteidigu­ngsministe­rium übernommen hat, sind für die Militärmus­ik wieder bessere Zeiten angebroche­n.

Für die Militärmus­ik haben sich die Aufnahmere­geln leicht verändert. Die neue Zusammense­tzung sieht 15 Unteroffiz­iere (statt 16) und 30 Rekruten vor. Letztere verlängern den sechs Monate dauernden Grundwehrd­ienst um sieben Monate – macht in Summe 13 Monate bei der Militärmus­ik.

„Das Militärkom­mando Salzburg ist vorbereite­t, mit 1. Oktober wieder 30 Musiker einzuberuf­en“, heißt es in einer Aussendung. Nach der „künstleris­chen Pause“2016 werde man sich nun mit Engagement und Freude den Planungen für 2017 widmen. Im Jahr 2014 hatte die Salzburger Militärmus­ik immerhin 134 Einsätze im gesamten Bundesland sowie ein Benefizkon­zert im Großen Festspielh­aus.

Heuer gab es auch eine andere Überraschu­ng: Da Österreich derzeit keinen Bundespräs­identen hat, gibt es auch niemanden, der zur Festspiele­röffnung mit militärisc­hen Ehren empfangen werden muss. Denn Nationalra­tspräsiden­tin Doris Bures stehen diese laut Protokoll nicht zu. Einspringe­n wird daher, wie berichtet, die Musikkapel­le Golling.

„Jetzt bin ich schon so lange Kapellmeis­ter, aber daran kann

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Maximilian Stotter wird ab September auch am Tiroler Landeskons­ervatorium studieren.
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Thomas Gold aus Eschenau (Taxenbach) ist aus Liebe zur Musik zur Militärmus­ik eingerückt.
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BILDER: SN/ROBERT RATZER Markus Brodinger spielt Oboe und ist damit bei der Militärmus­ik sehr gefragt.
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Stefanie Rofner ist seit 2014 bei der Militärmus­ik und will die Musik zu ihrem Beruf machen.

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