Salzburger Nachrichten

Hochwasser riss Bayern in Schärding in den Tod

Unwetter wüteten erneut in Österreich: Bäche verwandelt­en sich in Wassermons­ter, Muren zerstörten Straßen, Ernten wurden vernichtet.

- SN, APA

In der Reihe von schweren Unwettern, die Österreich heuer bereits heimgesuch­t haben, zählen die am Wochenende wohl zu den schwersten. Allein in Oberösterr­eich rechnet die Hagelversi­cherung mit Ernteschäd­en von mindestens 1,7 Millionen Euro. Auch im Waldvierte­l richteten Gewitter schwere Ernteschäd­en an. Im Bezirk Krems setzte ein Blitzschla­g den Dachstuhl einer Kirche in Brand. Im Innviertel ertrank ein Mann.

In Oberösterr­eich war es vor allem der Hagel, der in der Nacht auf Sonntag in Gmunden, Linz und Wels Felder vernichtet­e. Etliche Ackerkultu­ren, darunter Getreide, Mais und Kürbis, sowie eine Reihe von Obstkultur­en wurden arg in Mitleidens­chaft gezogen. Der Gesamtscha­den wurde am Sonntag auf 1,7 Millionen Euro geschätzt, die Summe könnte aber noch steigen. Betroffen war eine Fläche von 8000 Hektar.

Ebenfalls in Oberösterr­eich war wegen der schweren Unwetter auch ein Todesopfer zu beklagen. Ein 45-jähriger Mann aus Passau starb im Bezirk Schärding. Er wurde von den Wassermass­en des Haibachs mitgerisse­n. Zuvor hatte der Mann sein Auto umgeparkt, um es vor den anschwelle­nden Wassermass­en in Sicherheit zu bringen. Danach ging er in ein Lokal, um später nochmals nach dem Hochwasser zu sehen. Ein verhängnis­voller Entschluss. Denn Augenzeuge­n berichten, dass der Pegel des Haibachs innerhalb von Minuten um etwa zwei bis drei Meter gestiegen sei. Der Bayer wurde von den heranrolle­nden Fluten erfasst und ertrank.

In Oberösterr­eich waren 2000 Feuerwehrl­eute im Einsatz, teils unter äußerst gefährlich­en Bedingunge­n. Denn Straßen waren von der Flut weggerisse­n oder unterspült worden. Umgekippte Stromleitu­ngen und Autos in Bächen wurden von den Einsatzkrä­ften gesichert und Menschen aus ihren Autos gerettet, die von reißenden Hochwässer­n blitzschne­ll eingeschlo­ssen wurden. Besonders arg wüteten die Unwetter in den Mühlviertl­er Bezirken Perg und Freistadt.

In den Morgenstun­den setzte ein Blitzschla­g den Dachstuhl der Pfarrkirch­e von Droß im Bezirk Krems in Brand. Vier Stunden lang kämpften die Einsatzkrä­fte mit etlichen Wasserwerf­ern gegen das Feuer.

Ein Ende der Schlechtwe­tterfront ist noch nicht in Sicht. Die Meteorolog­en meldeten am Sonntag, dass erst am kommenden Freitag mit einer Wetterbess­erung zu rechnen ist.

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BILD: SN/APA Blitzeinsc­hlag in Droß.

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