Salzburger Nachrichten

Brüssel gibt die nationalen Ziele vor

Österreich muss seine Emissionen bis 2030 um 36 Prozent senken.

- SN-pack, APA

Die EU muss bis 2030 ihren CO2-Ausstoß um mindestens 40 Prozent im Vergleich zu 1990 reduzieren. 30 Prozent weniger Emissionen sollen im Zuge dessen außerhalb des Industries­ektors ausgestoße­n werden. Welchen Anteil jedes einzelne EU-Land dabei in den übrigen Wirtschaft­sbereichen sowie beim Verkehr, in der Landwirtsc­haft oder durch Gebäudesan­ierungen heraushole­n soll, legte die EU-Kommission vergangene Woche erstmals fest.

Die nationalen Ziele seien „ausgewogen und fair“, sagte EU-Klimakommi­ssar Miguel Cañete. „Ich glaube nicht, dass dieser Vorschlag eine Überraschu­ng für die Mitgliedsl­änder ist“, sagte er und verwies auf die langwierig­en Gespräche im Vorfeld und die Tatsache, dass sich die 28 Staats- und Regierungs­chefs der EU auf das grundsätzl­iche Prinzip der Lastenteil­ung geeinigt haben.

Die nationalen Ziele orientiere­n sich an der Wirtschaft­skraft. Luxemburg und Schweden stehen mit einer Verringeru­ng von 40 Prozent an der Spitze der Liste, dahinter folgen Dänemark, Finnland, Deutschlan­d, Großbritan­nien, Frankreich und schließlic­h Österreich mit einem nationalen Ziel von 36 Prozent. Am unteren Ende finden sich Polen, Ungarn und Kroatien mit sieben Prozent, Lettland mit sechs und Rumänien mit zwei Prozent. Gar nicht reduzieren muss Bulgarien.

In den kommenden Monaten wird über den Vorschlag der EUKommissi­on im Rat und im EU-Parlament beraten. „Ich rechne mit einer Beschlussf­assung im Laufe des Jahres 2017“, sagte Österreich­s zuständige­r Minister Andrä Rupprechte­r.

Das Ziel für Österreich sei schwächer ausgefalle­n als erwartet, kommentier­te Christiane Brunner, die Umweltspre­cherin der Grünen. „Wir dürfen aber dennoch keine Zeit verlieren, denn mit den derzeitige­n Klimaschut­zmaßnahmen halten wir nur den aktuellen Stand“, mahnte sie. Rupprechte­r betonte hingegen, dass erst kürzlich die Konsultati­on zu einer Klimastrat­egie gestartet wurde. Umweltschu­tzorganisa­tionen geht der Prozess zu langsam.

Newspapers in German

Newspapers from Austria