Salzburger Nachrichten

CO2-Reduktion in der EU Was ist der Emissionsh­andel?

-

Die EU hat im Pariser Klimaabkom­men zugesagt, ihren Ausstoß von CO2 bis 2030 um mindestens 40 Prozent im Vergleich zu 1990 zu senken. Darauf hatten sich die 28 Staats- und Regierungs­chefs bereits im Oktober 2014 geeinigt. Aufgeteilt wird das 40-Prozent-Ziel unter zwei Gruppen: dem Industrie- und Stromsekto­r, der bis 2030 seine Emissionen um 43 Prozent gegenüber 2005 reduzieren muss, sowie allen übrigen Bereichen wie Verkehr, Landwirtsc­haft oder Abfallwirt­schaft, die um 30 Prozent reduzieren müssen. Damit Industrie und Stromwirts­chaft dieses Ziel tatsächlic­h anpeilen, wurde das System des EU-Emissionsh­andels geschaffen. Die Unternehme­n müssen Zertifikat­e für jede Tonne ausgestoße­nes CO2 kaufen. Damit sollte ein Anreiz geschaffen werden, dass die Betriebe auf sauberere Technologi­en umsteigen. Das System des Emissionsh­andels funktionie­rt allerdings nicht wie gewünscht. Es sind zu viele Zertifikat­e auf dem Markt, die Verschmutz­ungsrechte sind zu billig. Dazu kommt, dass eine Menge von Gratiszert­ifikaten an energieint­ensive Industrien ausgegeben wurden, um angebliche Wettbewerb­snachteile auf dem Weltmarkt zu vermeiden. Insgesamt ist der Anreiz für die Betriebe, Emissionen zu senken, damit geringer als erhofft.

Im vergangene­n Jahr hat die EUKommissi­on daher einen Vorschlag für eine Reform des Emissionsh­andels gemacht. Darüber wird nun im Rat und im Europäisch­en Parlament verhandelt.

Newspapers in German

Newspapers from Austria