Salzburger Nachrichten

Unbekannte­r Sprinter ließ die Austria jubeln

Ebrima Ndure, der beim Probetrain­ing eigentlich durchgefal­len war, schoss die Violetten zum überrasche­nden 3:0-Sieg über Seekirchen.

- Didi Emich, Austria-Trainer

„Gegen Seekirchen werden wir das erste Mal unser wahres Gesicht zeigen“, hatte Austria-Trainer Didi Emich eine gewaltige Leistungss­teigerung gegenüber den ersten beiden Pflichtspi­elen angekündig­t. Und er sollte recht behalten. Die Violetten siegten in der ersten Runde der Fußball-Westliga nach einer tadellosen Vorstellun­g mit 3:0.

Aus einer kompakten Mannschaft­sleistung ragte ein Spieler heraus: Ebrima Ndure erzielte zwei Tore und leitete den Elfmeter, der zum Führungstr­effer führte, ein. „Eine starke Leistung von ihm, nur die Abseitsreg­el müssen wir ihm noch erklären“, scherzte Emich. Den schnellen Stürmer brachte die Seekirchen­Defensive nie in den Griff. Einziger Nachteil: Ndure stand in 90 Minuten rund 15 Mal im Abseits.

Dass der 23-Jährige aus Gam- bia am Samstag überhaupt im Austria-Dress zu sehen war, hat Emich einem ehemaligen Schützling zu verdanken. Ex-Austria-Kicker Sonko Pa meldete sich vor wenigen Wochen bei Emich und bot Ndure an. Bei den ersten Trainingse­inheiten konnte der Stürmer aber alles andere als überzeugen. „Meine Spieler hätten ihn am liebsten wieder nach Hause geschickt. Niemand hat ihm zugetraut, dass er uns helfen kann“, sagt Emich, der sich aber anders entschied: „Ich habe etwas gesehen, das mir gefallen hat. Deswegen habe ich ihm eine Chance gegeben.“Bei welchem Verein der Gambier in den vergangene­n Jahren gespielt hat, weiß bei der Austria keiner. „Angeblich hat er in Italien gespielt, aber sicher bin ich mir nicht“, tappt auch Austria-Obmann Alexander Hütter im Dunkeln. Seinen Gefährlich­keit stellte Ndure in der 28. Minute das erste Mal unter Beweis. Nach einer harmlosen Flanke köpfte er den Ball aufs Tor und erwischte Bernhard Löw an der Hand. Nico Mayer verwertete den Elfer zum 1:0.

In der zweiten Halbzeit avancierte Ndure vor rund 1000 Zuschauer endgültig zum Matchwinne­r. In der 55. Minute lag er nach einem Solo bereits am Boden, doch er rappelte sich wieder auf und traf zum 2:0. Nur 13 Minuten später nützte er einen Patzer von Seekirchen-Goalie Nico Tezzele, der den Vorzug vor Liefering-Leihgabe Felix Wilfing erhielt, zum 3:0-Endstand.

„Ndure war stark, aber die Abseitsreg­el müssen wir ihm noch erklären.“

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BILD: SN/KRUG Die Seekirchen-Defensive brachte den pfeilschne­llen Ebrima Ndure (l.) nie unter Kontrolle.

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