Salzburger Nachrichten

Bundesheer bewacht Botschafte­n

Soldaten entlasten Exekutive, auch Grenzeinsa­tz in Ungarn möglich.

- Pur

WIEN. Das Bundesheer übernimmt ab nächster Woche einen Teil des Objektschu­tzes in Österreich. 24 Botschafte­n und Konsulate werden künftig von Soldaten bewacht. Die Exekutive wird dadurch entlastet und bekommt Kräfte frei für die Bewältigun­g anderer polizeilic­her Aufgaben, etwa im Asylbereic­h oder zur Terrorabwe­hr.

Im Innenminis­terium legt man Wert auf die Feststellu­ng, dass es sich um eine Assistenzl­eistung des Verteidigu­ngsressort­s für das Innenresso­rt handle. Die Größe der Aufgabe beziffert man so: „Das entspricht der Jahresarbe­itsleistun­g von 170 Polizisten.“

Zurzeit werden 77 Soldaten für die neue Aufgabe geschult. Gestellt werden sie von der Militärstr­eife und dem Panzergren­adierbatai­llon 13 in Ried. Es handelt sich ausschließ­lich um Berufssold­aten. Grundwehrd­iener kommen nicht zum Einsatz. Ausgerüste­t sind die Soldaten beim Objektschu­tz mit Pfefferspr­ay, Pistole und teilweise auch Sturmgeweh­r. Hauptaufga­ben sind die Bewachung der Objekte und die Abwehr allfällige­r Angriffe. Festnahmen dürfen die Soldaten freilich nicht vornehmen.

Heute, Dienstag, verhandelt Verteidigu­ngsministe­r Hans Peter Doskozil (SPÖ) in Ungarn schon über den möglicherw­eise nächsten Bundesheer-Einsatz: Österreich­ische Soldaten sollen bei der Überwachun­g der ungarische­n EU-Außengrenz­e mithelfen.

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