Olympische Spiele werden noch stärker vermarktet
Sicherheitskonzepte lassen künftig die Kosten noch mehr steigen. Und die besten Athleten werden wie Popstars gehandelt.
Am 5. August 2016 beginnen in Rio de Janeiro die 31. Olympischen Spiele der Neuzeit. Fast elftausend Athleten aus 204 Ländern werden um rund eintausend Medaillen kämpfen.
Würden die EU-Mitgliedsländer nicht als einzelne Nationalstaaten, sondern – ähnlich wie die Vereinigten Staaten von Amerika – gemeinsam als „Vereinigte Staaten von Europa“antreten, könnten sie sich wahrscheinlich über die weltweit beste Medaillenbilanz freuen; besser als die USA, Russland oder China. Die Austragung der Olympischen Spiele wird immer teurer. In Zeiten der verstärkten Terrorgefahr werden jedenfalls die Ausgaben für den gigantischen Sicherheitsaufwand neue Rekordwerte erreichen. Außerdem werden die Kosten für die spektakulären Feierlichkeiten zur Eröffnung und zum Abschluss der Spiele wieder die magische Marke von einhundert Millionen Dollar überschreiten.
Olympische Spiele, das Medienspektakel: Mehr als zwanzigtausend Journalisten werden in den kommenden Wochen live berichten und allein die Fernsehrechte für Übertragungen in fast alle Länder der Welt werden mehrere Milliarden US-Dollar einbringen. Diese Zahlen verdeutlichen die Ausmaße dieses Mega-Sportevents.
Wie wird da erst die Zukunft aussehen? Wahrscheinlich wird die Vermarktung, Kommerzialisierung und massenmediale Insze- nierung von sportlichen Großereignissen weiter zunehmen. In den beim Publikum beliebtesten Sportarten werden die besten Athleten zu Popstars hochstilisiert.
Die restlichen Olympiateilnehmer zählen zwar in ihren Disziplinen ebenso zu den Besten auf unserem Planeten, sind jedoch nur bei einer kleinen Minderheit von Sport-Freaks bekannt. Für diese Sportlerinnen und Sportler, die sich jenseits der öffentlichen Wahrnehmung vier Jahre lang auf den großen Augenblick vorbereiten, wird sowohl in Rio als auch bei zukünftigen Spielen das traditionsreiche olympische Motto gelten: „Dabei sein ist alles.“