Große Unterschiede in der Krebsbehandlung
WIEN. Jeder vierte Todesfall (26 Prozent 2013) in der EU ist durch Krebs verursacht. Trotz der Größe des Problems in ganz Europa zieht sich vor allem zwischen West- und Osteuropa eine scharfe Trennlinie bei der Verfügbarkeit moderner Behandlungsmöglichkeiten. Das ergab eine Studie der ESMO, der europäischen Onkologengesellschaft.
Die Studie zeigte, dass es große Unterschiede in der formellen Erhältlichkeit, bei den privaten Zuzahlungen und der aktuellen Verfügbarkeit von Krebsmedikamenten gibt. Vor allem jene Länder hinken hinterher, die auch wirtschaftlich schwächer sind, speziell in Osteuropa. Diese Unterschiede sind zu einem Großteil durch die Kosten der neuen Medikamente bedingt, die in den vergangenen zehn Jahren entwickelt und zugelassen worden sind. Die Forscher analysierten die Situation für die wichtigsten Krebserkrankungen wie Lungenkrebs, Brustkrebs, Dickdarmkrebs und Hautkrebs in 46 europäischen Ländern.
Während in Finnland alle modernen beim Melanom gängigen Medikamente kostenfrei erhältlich sind, gibt es sie in Serbien faktisch nicht. Bei allen untersuchten Krebsarten zeigt sich Österreich in einer guten Situation, eine Kostenbeteiligung der Patienten ist mittels Rezeptgebühr nur für jene Medikamente vorhanden, welche außerhalb der Spitäler auf Kassenrezept verschrieben werden.