Gewaltverbrechen durch Jugendliche
Geschockt muss unsere Gesellschaft die von zwei Jugendlichen (17 bzw. 18 Jahre) in der letzten Woche in Würzburg und München verübten Gewaltverbrechen mit vielen toten und verletzten Menschen wahrnehmen. In den Medien wird ausführlich über Möglichkeiten zur zukünftigen Verhinderung durch mehr Polizeieinsatz bzw. Polizeipräsenz diskutiert. Dies wird bei Einzeltätern schwer möglich sein, man kann nicht jeden Zug oder Supermarkt mit schwer bewaffneten Polizisten schützen.
Zu diesen Diskussionen in den Medien kommt mir eine Beobachtung in Erinnerung, die meine Frau und ich vor einigen Wochen gemacht haben und über die wir sehr entsetzt sind. In der Wallerseehalle, dem Veranstaltungsort unseres beschaulich schönen Heimatorts, finden öfters Hochzeiten oder Feierlichkeiten von türkischstämmigen Familien mit einigen Hundert Teilnehmern statt.
Die Frauen und Mädchen unterhalten sich in der Halle, die Männer stehen in Gruppen im Freien und alles sieht sehr friedlich aus. In der angrenzenden Wiese aber spielen bis zu – geschätzt – zwanzig kleine Buben (zwischen 10 und 12, 13 Jahre alt) „Krieg“mit Spielzeugpistolen, -maschinengewehren und was es sonst noch alles an Kriegsspielzeug gibt. Jedes Kind ist sozusagen „schwer bewaffnet“, die Kinder zielen gegenseitig aufeinander und schreien den Knall der Gewehre heraus. Die so „Getroffenen“gehen zu Boden und die „schwer bewaffneten“Kinder zielen noch auf sie.
In unserer Gesellschaft ist Kriegsspielzeug zu Recht verpönt und man achtet als Eltern und Großeltern z. B. beim Kauf von „Wasserpistolen“genau darauf, dass sie keinerlei Ähnlichkeit mit echten Mordwerkzeugen haben.
Was ich aus oben beschriebener Beobachtung schließe, ist, dass viele Menschen mit Migrationshintergrund aus diesen Gegenden wenig bis keine Sensibilität über die psychologischen Auswirkungen von Kinderkriegsspielzeug entwickelt haben, im Gegenteil, sie sehen es oft als sehr männlich an, wenn Buben damit spielen.
Wir fragen uns auch, in welchen Spielzeugläden es Kriegsspielzeug in dieser Art noch zu kaufen gibt. In Läden, in denen wir Spielzeug für unsere Enkelkinder kaufen, habe ich nie welche gesehen. Wenn ja, würden wir dort nicht mehr einkaufen.
Psychologen sollten beantworten, ob die Hemmschwelle zum Griff und Einsatz echter Waffen bei Jugendlichen sinkt, wenn sie als Kinder von ihren Eltern mit Kriegsspielzeug beschenkt wurden. Wenn ja, sollte sich der Gesetzgeber sehr rasch zu einem generellen Import-und Verkaufsverbot entschließen. DI Josef Schernthanner 5302 Henndorf am Wallersee