Romantisch sein trotz Mutterschaft
Jennifer Aniston, Kate Hudson und Julia Roberts in Muttertagsfilm.
Mutterschaft und Tochtersein sind die großen Überthemen, um die „Mother’s Day – Liebe ist kein Kinderspiel“kreist: Da gibt es etwa einen Ex-Mann, der wieder heiratet und dessen neue Frau plötzlich Ansprüche an die Kinder stellt, eine verständnislose Mutter, die mit rassistischen und homophoben Vorurteilen die Beziehungen ihrer Töchter missachtet, und eine junge Frau, die ihre leibliche Mutter nie kennengelernt hat und sich daher nicht in eine fixe Beziehung traut. Es ist der letzte Film des Romanzenkönigs Garry Marshall, der einst mit „Pretty Woman“die zutiefst reaktionäre Geschichte der gefallenen Schönheit verfilmte, die vom reichen Prinzen gerettet werden musste, und der mit „Valentinstag“(2010) und „Happy New Year“(2011) die romantischen Aspekte von Familienfeiertagen nutzte, um prominent besetzte Ensemblefilme umzusetzen. Im April ist der Regisseur gestorben. Doch sein Muttertagsfilm ist ein weiteres Beispiel dieses einigermaßen charmefreien Genres: Julia Roberts, Jennifer Aniston und Kate Hudson sind die Protagonistinnen eines recht lieblos zusammengeschusterten Konglomerats an Geschichten, von denen jede nur notdürftig anerzählt wird und die in ihrer Gesamtheit ein haarsträubend artifizielles Konstrukt ergeben. Ein paar witzig-bissige Momente sind dabei gelungen. Aber zum erinnerungswürdigen Vermächtnis taugt der Film nicht. Film: Mother’s Day – Liebe ist kein Kinderspiel. Liebeskomödie, USA 2016. Regie: Garry Marshall. Mit Jennifer Aniston, Kate Hudson, Julia Roberts, Jason Sudeikis, Britt Robertson, Timothy Olyphant, Hector Elizondo, Jack Whitehall, Jennifer Garner, Shay Mitchell, Caleb Brown, Start: 25. 8.