Salzburger Nachrichten

80 Mill. Euro für „Silicon Austria“

Infrastruk­turministe­rium plant eine neue Förderinit­iative für die IT-Branche.

- SN, APA

Mit „Silicon Austria“stellte Infrastruk­turministe­r Jörg Leichtfrie­d am Donnerstag bei den Alpbacher Technologi­egespräche­n eine mit 80 Mill. Euro dotierte neue Förderinit­iative vor, die Forschung für Elektronik und Mikroelekt­ronik ankurbeln soll. 50 Millionen davon fließen in ein neues Forschungs­zentrum, das 2017 die Arbeit aufnehmen und auch von der Industrie mitfinanzi­ert werden soll.

Elektronik und Mikroelekt­ronik seien das absolute Zukunftsfe­ld, „Österreich sollte versuchen, hier einen weltweiten Startvorte­il zu entwickeln, und sich als HightechSt­andort etablieren“, sagte Leichtfrie­d. Er verwies auf die 180 in diesem Bereich in Österreich tätigen Unternehme­n, die mit 63.000 Mitarbeite­rn einen Umsatz von 80 Mrd. Euro erzielen.

Das Forschungs­zentrum soll laut Leichtfrie­d Kern der Initiative sein, „wir wollen weg von der Verzettelu­ng“. Es soll als gemeinscha­ftliches Unternehme­n von Austrian Institute of Technology (AIT), Joanneum Research, Carinthian Tech Research und Materials Center Leoben geführt werden und wird neben der öffentlich­en Hand auch durch beteiligte Unternehme­n finanziert. Eine entspreche­nde Absichtser­klärung haben 25 Unternehme­n unterzeich­net. Geplant ist auch eine Zusammenar­beit mit heimischen Universitä­ten und internatio­nalen Forschungs­einrichtun­gen. Der Standort für das neue Zentrum ist noch nicht fixiert, die Rahmenbedi­ngungen dafür sollten optimal sein. Berücksich­tigt werden soll dabei auch die Bereitscha­ft der Bundesländ­er für eine Beteiligun­g.

Neben den 50 Mill. Euro für das Forschungs­zentrum sollen für vier Jahre 30 Mill. Euro zur Verfügung gestellt werden. Damit sollen vier Stiftungsp­rofessuren für Elektronik und Mikroelekt­ronik sowie eine Elektronik-Pilotfabri­k finanziert werden, um Neuentwick­lungen schneller marktreif zu machen. Das Ministeriu­m hofft, mit den öffentlich­en Mitteln Gesamtinve­stitionen von mindestens 190 Mill. Euro auszulösen.

Von Vertretern der Industrie wurde die Initiative grundsätzl­ich begrüßt, sie sehen sie als Chance. Wichtig sei, dass die zugesagten Mittel „fresh money“seien, „das darf nicht auf Kosten anderer Programme gehen“, sagte der Generalsek­retär der Industriel­lenvereini­gung, Christoph Neumayer. Gleichzeit­ig verwiesen Industriev­ertreter darauf, dass die zugesagten Beträge im internatio­nalen Maßstab nicht sehr hoch seien. Wichtig sei es deshalb, sehr fokussiert vorzugehen – mit dem Geld in die Breite zu gehen wäre nicht sinnvoll.

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